#heymoonies Was sind eure Tipps für eine bessere Work-Life-Balance?
Mich beschäftigt momentan besonders die Frage danach, was ich tun kann, um mein Leben ausgeglichener zu gestalten. Was sollte ich vielleicht bewusster wahrnehmen oder tun? Was mache ich wirklich für mich selbst bzw. was könnte ich mir Gutes tun und wie kann ich das in meinen Tagesablauf integrieren? Um mal rüber zu schielen, was und wie das die anderen Moonies so machen, habe ich diese Frage einfach mal in unseren WhatsApp Gruppenchat fallen lassen. Was sind eure Tipps für eine bessere Work-Life-Balance? Hier die Antworten:“
Sarah: Stressfrei durch Waldbaden
Der Begriff „Shinrinyoku – Waldbaden“ kommt aus Japan, wo schon 1982 die Forstbehörde die Menschen dazu anregte, Ausflüge in den Wald als „Bestandteil eines guten Lebensstils“ zu integrieren. Mittlerweile wird es von der Gesundheitsbehörde gefördert und auch in Europa glauben wir immer mehr an die heilenden Kräfte des Waldes. Waldspaziergänge verringern nachweislich Stress- und Angstzustände, Depressionen und Wut. Unter anderen sind dafür die ätherischen Öle verantwortlich, die die Bäume in die Luft abgeben.
Seit 6 Jahren wohnt die Hündin Greta bei mir. Ich kann also aus 6 Jahren Waldspaziergang-Erfahrung schöpfen und habe folgendes Fazit: es wirkt! Es gibt nichts schöneres als eine Waldpause und ich merke es sofort, wenn der Hund mal im Urlaub ist und meine tägliche Runde fehlt. Deswegen ist es umso wichtiger, den Ausflug in den Wald auch für sich selbst zu priorisieren. Und ganz nebenbei lernt man so auch seine Umgebung kennen, die eigenen nahen Wälder und sieht, wie sie sich verändern und welche Rolle sie für das Klima spielen.
Vivien: Dates mit mir selbst
Meine größte Herausforderung, wenn es darum geht, achtsam mit mir selbst umzugehen und mir immer wieder Momente für mich zu nehmen, ist die Zeit. Diese fehlt mir nämlich oft dazu. Während der Woche steht die Arbeit an erster Stelle, nimmt den Hauptteil meiner Zeit in Anspruch und wenn ich abends daheim bin, kümmere ich mich um den Haushalt. So ordnungsliebend ich auch bin, habe ich noch keine funktionierende Aufräumstrategie gefunden, die lange anhält.
Da fällt mir ein, dass ich einen #heymoonies Artikel über „Wie halte ich mein Zuhause einfach ordentlich?“ wirklich gebrauchen könnte. Das ist aber eine andere Baustelle, zurück zum Wesentlichen: Wie schaffe ich es, zwischen Beruf und Verabredungen mit Freunden, Familie und Partner auch etwas Zeit für mich zu bekommen? Meine Antwort: Dates mit mir selbst! Damit ihr nicht in Versuchung geratet, diese im Handumdrehen auch wieder abzusagen, verrate ich euch meine drei liebsten Ankerpunkte für konsequente Me-Time.
1. Kalender
Wenn es darum geht Arbeitsmeetings oder Treffen mit Freunden zu organisieren, sind Termine im Kalender eine wahre Erleichterung. Damit ich die Dates mit mir selbst einhalte und dafür auch zu gegebener Zeit Feierabend mache, trage ich sie in meinen Kalender ein. Am besten weit im Voraus, so dass ich keine anderen Termine zu dieser Zeit eintragen kann.
2. Gruppensport
Neben Yoga mache ich neuerdings Krav Maga – eine Selbstverteidigungsform, die vom israelischen Militär stammt. Das beste an diesen Trainingseinheiten ist, dass man in der Gruppe trainiert. Durch die persönliche Bindung, die dabei entsteht, bekommen viele Personen mit, wenn ich nicht da bin und der Druck meinerseits, den Termin einzuhalten, steigt.
3.Momente der Stille
Ein Date mit mir selbst kann nur ein paar Minuten dauern und steckt dennoch voller Achtsamkeit. So habe ich in meinem Berufsalltag immer wieder Momente der Stille integriert, um mir Zeit für mich zu nehmen – auch während Meetingmarathons. Diese Methode ist außerdem besonders effektive mit großen Gruppen, um gemeinsam aufmerksam und konzentriert zu starten. So einfach geht’s: Stellt euch vor Beginn des Meetings den Wecker auf 1 bis 3 Minuten, schließt die Augen und versucht vom Kopf in den Körper zu kommen. Für alle, die im Gedankenkarussell feststecken, hilft es sich auf die Fußsohlen zu konzentrieren. Stellt euch vor, wie kräftige Wurzeln aus euren Füßen in den Boden wachsen und euch fest mit Mutter Erde verwurzeln.
Silvie: Und dann ist Schluss
Einer meiner Lieblingsaspekte meiner freiberuflichen Tätigkeit ist die Tatsache, dass ich mir meine Zeit selbst einteilen kann. Ich sitze morgens gerne zeitig am Schreibtisch. Bis 16 Uhr schaffe ich es meistens gut konzentriert und kreativ zu sein und produktiv zu arbeiten. Danach ist bei mir jedoch die Luft raus. Nachmittags beschäftige ich mich deshalb nur noch mit Alltagskram, der nicht viel Gehirnschmalz erfordert. Für mich ist diese Aufteilung die optimale Work-Life-Balance. Wenn ich am frühen Abend aus dem Büro nach Hause fahre, habe ich das Gefühl, gut gearbeitet zu haben und freue mich auf meinen wohlverdienten Feierabend. Den halte ich auch sorgfältig ein, denn abends bin ich nicht mehr so fokussiert und mache mir leichter Sorgen – das hat bei kreativer Arbeit einfach keinen Platz und verdirbt die gute Laune!
Daniela: Work-Life-Balance mit Ayurveda
Durch Yoga bin ich vor ein paar Jahren mit Ayurveda in Kontakt gekommen. Da ich einen ganz besonderen Soft Spot für Ganzheitlichkeit habe, ist es kein Wunder, dass ich mich immer mehr mit Ayurveda beschäftigt habe. Nicht zuletzt durch eine wunderbare Yoga-Lehrerin und ayurvedische Beraterin, die inzwischen eine gute Freundin ist. Sie lebt Yoga, Meditation und Spiritualität wie kaum jemand sonst, in meinem Umfeld. Sehr inspirierend!
Eines der ersten Learnings, das ich von der Theorie in meinen Alltag übernommen habe, ist die Wichtigkeit einer Routine. Ayurveda schreibt Selfcare ganz groß. Es gibt Abläufe für den Morgen und den Abend sowie angepasste Versionen für die verschiedenen Jahreszeiten. Jeder ist angehalten, sich die Punkte aus der Routine zu picken, die für ihn am wohltuendsten sind. Zwar wird empfohlen die komplette Routine anzustreben, doch nicht jeder hat morgens Zeit für eine ausgiebige Massage, Haare und Körper waschen, Augen reinigen, Nasenspülung, Yoga, Meditation usw. Im Ayurveda geht es im Zentrum um die Selbstbeobachtung und darum, sich und seinen Körper ganz genau kennenzulernen, denn niemand ist so wie du es bist.
Was ich für mich daraus mitgenommen habe: priorisiere deine eigene Selfcare Routine. Es ist richtig und wichtig sich um sich selbst und seinen Körper zu kümmern. Egal wie stressig es ist: eine morgendliche Routine hilft erden und lässt den Tag nicht gleich mit Mails, Calls und sonstigem Stress beginnen. Derzeit arbeite ich daran mehr Punkte in meinen Morgen einzubinden. Was bei mir nie fehlt: Dusche und Pflege der Haare, Reinigen der Zunge mit einem speziellen Zungenreiniger, kurze Selbstmassage mit Öl, Reinigen der Ohren, Pflege des Gesichts, Beobachtung der Augen/Zunge/Haut, Wasser trinken.
Klassisch zählen das Auswählen passender Kleidung und das Ankleiden auch zur Routine, was viele in meiner Ayurveda Ausbildung komisch fanden. Natürlich ziehen wir uns an! Aber wie schön ist es, dass jeder Punkt auf der Liste mit Achtsamkeit belegt ist. Man „zieht nicht was an“, man kleidet sich mit passender Kleidung. Was passend ist, definiert jeder selbst. Ich finde, so startet man bereits seinen Tag mit ein paar Punkten auf der Life-Balance-Skala, noch bevor die Work-Phase überhaupt begonnen hat.
Nic: Microadventures
Achtsamkeit bedeutet für mich vor allem rauskommen. Raus aus der Routine, dem Trott, dem Gedankenkarussell, welches uns ständig von dem ablenkt, was wirklich wichtig ist. Uns selbst. Rauskommen ist hier auch ganz sprichwörtlich gemeint – denn ich baue mir seit einiger Zeit ganz bewusst Microadventures in meinen Alltag ein. Anstatt mich von Urlaub zu Urlaub hangeln, kann ich mich mit kleinen Abenteuern prima re-setten und wieder mehr bei mir ankommen. Schon kleine Fluchten vom Alltag bieten Raum durchzuatmen, neu zu denken und verlorene Kreativität wieder einzufangen. Nun können Microadventures natürlich bei jedem anders aussehen, doch vielleicht kann ich euch mit einer meiner 3 Ideen zu einem kleinen Alltagsabenteuer inspirieren:
- Einfach die Nacht von Sonntag auf Montag am See schlafen – ob im Camper, in der Hängematte oder im Zelt. Ich bin noch nie so happy in einen Montag gestartet. Immer mit dem Bild im Kopf zum Sonnenaufgang am See aufgewacht zu sein. Solltet ihr noch nicht ganz bereit sein draußen zu schlafen, macht es euch doch mal für eine Nacht auf dem Balkon gemütlich.
- Eine Nachtwanderung veranstalten, die sicher bei jedem aufregende Kindheitsgefühle weckt. Vergesst hier nicht die Stirnlampe! Toll dazu passt eine Sternen-App die euch genau erklärt, was am Nachthimmel passiert.
- Entdecke deine Stadt wieder ganz neu als Tourist. Nimm doch mal an einer außergewöhnlichen Stadtführung teil, eine Food-Tour oder klettere auf den höchsten Punkt der Stadt und veranstalte dort ein Picknick.
Jess: Time Tracking für besseres Zeitmanagement
Wenn man selbstständig, als Freiberufler, für sein eigenes Business arbeitet, verschwimmen die Grenzen von Arbeit und Freizeit häufig. Ich habe auch heute noch kein Problem damit mal am Wochenende zu arbeiten, wenn es notwendig wird und Deadlines anstehen. Ich weiß ja für wen ich das mache – allein für mich! Doch im Gegensatz zu früher, bin ich inzwischen um einen Zeitausgleich bemüht. Habe ich in einer Woche an die 50 Stunden gearbeitet, dürfen es in der Darauffolgenden auch mal nur 30 sein. Um für diesen Ausgleich zu sorgen, nutze ich seit nunmehr drei Jahren eine wirklich gute App, um meine Arbeitszeit zu dokumentieren. Ein wirklich guter Nebeneffekt ist, dass ich meine Wochenplanung deutlich realistischer gestalte. Dank der App weiß ich besser einzuschätzen, wie viel Zeit ich wofür benötige. Unrealistische To-Do-Listen, die am Ende der Woche nicht mal zur Hälfte abgearbeitet waren, sind inzwischen passé. Häufig waren es auch diese, die mich mit einem schlechten Gefühl zurück ließen. Dann war ich noch mehr bemüht weiter abzuarbeiten. Heute time ich mich einfach ganz anders und bin sehr froh über die verbesserte Work-Life-Balance.
Leo: Ausgleich und Leichtigkeit durch Spielen
Mein Tipp als Mutter und Selbstständige für eine bessere Work-Life Balance? Spielen! Ein einfacher Weg, um sich ins Hier und Jetzt zu katapultieren und alle Sorgen, Dringlichkeiten etc. komplett auszublenden. Beim Spiel nutzen wir unseren Körper, unsere Sinne und wir werden emotional. Wir treten mit anderen auf positive Weise in Kontakt und es schwingt immer eine Leichtigkeit mit. Spielen kann man überall, alleine, zu zweit, in der Gruppe – ganz egal! Wer nicht verlernt hat ganz bewusst zu spielen, ist definitiv ausgeglichener.
Ich persönlich spiele beispielsweise mit meinem Hund am See – sie liebt es Bälle aus dem Wasser zu aportieren. Oder mit meiner Tochter vor dem zu Bett gehen – wir machen die tollsten Hebefiguren und albern dabei herum. Es gibt so viele Dinge, die man in ein Spiel verpacken kann. Manchmal hilft es auch schon Problemstellungen, zum Beispiel im Job, mit spielerischen Augen zu betrachten, um ihnen die Schwere zu nehmen, sie greifbarer zu machen. Als Erwachsener hat man oftmals das Spielen verlernt. Dann hilft es das Spielen für sich wieder zu entdecken. Das kann auch einfach bei einer Verabredung zu einer Spielsportart beginnen. In diesem Sinne: let’s play!
Was ist euer bester Tipp, für eine bessere Work-Life-Balance? Habt ihr auch eine Frage an das NMC Autorenteam?
Danke für diesen Beitrag. Ich fand es sehr interessant, die unterschiedlichen Meinungen, Herangehensweisen und Tipps zu lesen. Besonders die „Microadventures“ finde ich sehr spannend. Sollte ich auch öfter mal machen. Einfach mal Frau und Kinder schnappen und raus aus dem Alltag. ;-)
Last, but not least, teile ich gerne auch meine persönlichen Tipps für eine bessere Work-Life-Balance mit Euch, die ich in diesem Blogbeitrag verfasst habe: https://ausbilderschein24.de/work-life-balance-optimieren/
Viele Grüße!