Kerngesund dank Ölziehen? In meinem Fall absolut zutreffend. Im vergangenen Jahr habe ich mich das erste Mal, im Rahmen einer zweiwöchigen Kur, mit dem Thema Ölziehen beschäftigt. Nachdem ich immer wieder von der entgiftenden Wirkung (vor allem bei der Verwendung von Sesamöl) gelesen habe, musste ich es einfach selbst probieren. Die Kur fand ich sehr gut, doch konkrete und vor allem langfristige, positive Auswirkungen des Ölziehens konnte ich in dieser kurzen Zeit natürlich nicht feststellen. Es ist wohl wie mit so vielen Dingen im Leben – eine langfristige Änderung ist einfach deutlich sinnvoller. Man denke nur an Diäten versus dauerhafte Ernährungsumstellung.

Da mich das Thema Ölziehen nach der Kur weiterhin beschäftigte, beschloss ich ein dauerhaftes Ritual daraus zu machen. Seit Anfang diesen Jahres ziehe ich nun täglich, direkt nach dem Aufstehen, für ca. 15-20 Minuten Öl. Das für mich erstaunlichste Ergebnis: seither war ich nicht mehr krank. Dabei bin ich eigentlich sehr anfällig. Mein Immunsystem ist nicht das Beste. Allein im zweiten Halbjahr 2017 lag ich drei Mal flach. In 2018 war ich bisher hingegen durchgehend gesund. Selbst die Grippewelle im Februar/März ging einfach an mir vorbei. Mir ist bewusst, dass dies Zufall sein kann und natürlich gehe ich nicht davon aus, dass ich nun nie wieder krank sein werde, so lange ich nur täglich eine Löffel Öl durch meine Zähne ziehe.

Dennoch bin ich von der gesundheitsfördernden Wirkung des Ölziehens überzeugt. Vor allem, da ich nicht nur ein reines Basisöl nutze, sondern dieses mit ätherischen Ölen mische. Seit ein paar Wochen habe ich mir neben dem Ölziehen noch zwei weitere Rituale für eine ganzheitliche Mundpflege angeeignet.

Ganzheitliche Mundpflege mit Primavera in drei Schritten

Für eine ganzheitliche Mundpflege mit Primavera braucht es gerade einmal vier Produkte aus der Aromatherapiewelt: Sesamöl, ätherisches Pfefferminzöl, ätherisches Zitronenöl und Sanddornfruchtfleischöl. Ergänzt werden kann das Quartett durch ätherisches Teebaumöl.

Step 1: Ölziehen

Ölziehen -auch als Ölsaugen oder Ölkauen bekannt – mit Sesamöl ist der erste Schritt in der ganzheitlichen Mundhygiene und für mich die erste Tätigkeit jeden Morgen. Ölziehen mit Sesamöl kommt aus der ayurvedischen Tradition und ist dementsprechend keine neue Erfindung. Es stärkt Zähne, Zahnfleisch und Kiefer, bekämpft Karies, Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Mundtrockenheit. Diese Effekte sind inzwischen auch durch verschiedene Studien belegt. Darüber hinaus wird das Ölziehen auch in ganzheitlichen Therapien vieler anderer Krankheiten angewendet. Von Migräne über Rheuma und Asthma. Hier gibt es viele positive Erfahrungsberichte, doch keine wissenschaftlichen Belege.

Was hingegen in Studien nachgewiesen wurde, ist die antibakterielle und antivirale Wirkung von ätherischem Pfefferminz- sowie Zitronenöl. Daher nutze ich zum Ölziehen eine Mischung aus Sesamöl als Basis und vermenge dies mit den zwei ätherischen Ölen.

Die ätherischen Öle gehen beim Ölziehen in die Mundschleimhaut über, somit hat man nicht nur den Effekt des Detox, sondern unterstützt das Immunsystem proaktiv. Die ätherischen Öle sorgen weiterhin dafür, dass das Öl angenehmer schmeckt. Ich mag es intensiv und nutze daher 10 Tropfen Pfefferminze und 12 Tropfen Zitrone. Es ist allerdings Geschmacksache – beginnt daher lieber mit 5 bzw. 8 Tropfen und tastet euch vor.

Ölziehen sollte man unbedingt auf nüchternen Magen. Ich trinke zuvor nicht mal Wasser, sondern nehme nach dem Aufstehen direkt einen EL voll Öl in den Mund. Nun ziehe und spüle ich es mindestens 15-20 Minuten durch die Zähne. Nebenbei gehe ich duschen, setze Kaffee an und checke vielleicht sogar schon mal die ersten E-Mails. Die Dauer ist wichtig, damit die antibakterielle Wirkung eintreten kann. Zu Beginn ist es schwierig diese Zeit einzuhalten. Mir schmerzte der Kiefer anfänglich bereits nach 3-5 Minuten. Doch mit der Zeit werden die Muskeln stärker und inzwischen sind 15-20 Minuten kein Problem mehr. Danach wird das Öl ausgespuckt. Schluckt es auf keinen Fall herunter. Damit wäre die entgiftende Wirkung dahin, da sich die Giftstoffe an die Ölmischung binden. Spült den Mund anschließend mit Wasser gut aus.

Step 2: Zähneputzen

Erst im Anschluss an das Ölziehen werden die Zähne ganz normal geputzt. Hier geht es um die oberflächliche Reinigung der Zähne, während das Öl bereits tief in die Zahnfleischtaschen eingesickert ist und dort seine antibakterielle Wirkung entfalten konnte.

Achtet bei der Auswahl der Zahncreme darauf, dass die Schleifstoffe auf natürlicher Basis, also ohne Mikroplastik, sind. In Naturkosmetik Zahncreme ist Mikroplastik generell nicht erlaubt. Auf die Zahncreme könnt ihr einen Tropfen Pfefferminze oder Teebaumöl geben. Dies intensiviert nicht nur den Geschmack, sondern hat auch eine antivirale und antibakterielle Wirkung.

Step 3: Mundspülung

Der dritte Schritt zu einer ganzheitlichen Mundhygiene ist die Mundspülung, um die Zahnzwischenräume noch einmal gründlich zu reinigen. Auch hierfür nutze ich eine eigene Mischung mit ätherischen Ölen, die antibakteriell und antiviral wirkt.

Die Zutaten werden gut vermengt und können dann z.B. in einem verschließbaren Glas aufbewahrt werden. Gebt – am besten bereits vor dem Zähneputzen – einen halben TL des Salzes in ca. 100 ml Wasser. So kann sich die Mischung in Ruhe auflösen. Nach dem Zähneputzen wird der Mund schnell und kräftig mit der Mundspülung durchgespült. Dafür braucht ihr euch nicht sonderlich viel Zeit nehmen. Die ätherischen Öle sind hier in einer Menge dosiert, die Bakterien schnell unschädlich machen und die Mundschleimhäute stärken.

Spezialpflege Sanddornfruchtfleischöl

Sanddornfruchtfleischöl kann als Spezialpflege verstanden werden und ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Es gibt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und hilft beispielsweise gegen Aphten, bei Herpes, Mundtrockenheit oder Zahnfleischentzündungen. Dazu kann es einfach pur mit einem Wattestäbchen auf die entsprechenden Stellen aufgetragen werden. Es enthält viele fettlösliche Vitamine und wird schnell über die Schleimhäute aufgenommen. Dabei wirkt es entzündungshemmend und schmerzstillend, ist haut- und zellregenerierend. Und zudem schmeckt es auch noch gut.

Sanddornfruchtfleischöl kommt inzwischen auch häufig in Kliniken zum Einsatz. So beispielsweise auf onkologischen Stationen, wenn Patienten aufgrund der Bestrahlung mit Mundtrockenheit zu kämpfen haben. Es kann auch hervorragend zur Profilaxe genutzt werden. So könnt ihr eure Ölziehkur auch mit 10-20 Tropfen Sanddornfruchtfleichöl aufwerten.

Abschließend möchte ich euch noch darauf hinweisen, dass die drei Schritte erst einmal sehr aufwändig klingen. Hat man allerdings erst einmal eine Routine geschaffen, so ist diese kaum zeitaufwändiger als Zähneputzen allein. Mir tut sie zudem gesundheitlich sehr sehr gut.

*Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Primavera.