Warum wir eine Fashion Revolution brauchen:

Am 24. April 2013 kam es in Bangladesch zum größten Unglück, das die Modeindustrie je gesehen hat. An diesem Tag stürzte das Rana Plaza – ein Gebäude in welchem Bekleidung für verschiedene weltbekannte Marken produziert wurde – in sich zusammen. Dabei starben 1.138 Menschen. Es gab rund 2.500 weitere Verletzte. Bei den meisten Opfern handelte es sich um junge Frauen. Es war die viertgrößte Industriekatastrophe aller Zeiten.

Das schreckliche Unglück zog für einige Tage die Aufmerksamkeit der Weltbevölkerung auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie. Um den Opfern zu gedenken und das Thema immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wurde die Fashion Revolution – eine Non-Profit-Community – in den UK gegründet. Heute gibt es Ableger in fast 100 Ländern – darunter auch Deutschland.

Habt ihr euch je gefragt wer eure Bekleidung produziert und wie diese Menschen leben? Rund 75 Millionen Menschen arbeiten in der Bekleidungsindustrie – angefangen von Baumwollbauern bis hin zu den Näherinnen. Ein Großteil von ihnen lebt in Armut und kann sich gerade so genug leisten, um zu überleben. Viele sind Opfer von Ausbeutung, verbaler und körperlicher Misshandlungen. Sie arbeiten zu unsicheren Bedingungen in schmutzigen Gebäuden ohne Tageslicht bei minimalster Bezahlung.

Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und einen Wandel voranzutreiben, ruft die Fashion Revolution jedes Jahr die Fashion Revolution Week – rund um den 24. April – ins Leben.Die Woche ist geprägt durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops.

#whomademyclothes

Um mehr Transparenz einzufordern, ist jeder aufgerufen mitzumachen. Egal ob es in deiner Stadt Events gibt oder nicht. Frag dich wer deine Kleidung gemacht hat und dann frag die Marken und Händler bei denen du einkaufst. Dies kannst du am besten auf deinen Social Media Kanälen tun und dabei #whomademyclothes verwenden. Zeige das Etikett der Marke die du trägst. Je mehr Menschen Fragen, desto mehr Marken hören zu.

Fashion Revolution Week 2019

Nicht nur die Menschen, sondern auch die Umwelt leidet unter der Art und Weise, wie wir Fast Fashion herstellen, beziehen und konsumieren. Durch die Fashion Revolution Week sollen mehr Menschen auf diese Missstände aufmerksam gemacht werden, denn Mode darf nicht auf Kosten der Arbeitsbedingungen, Gesundheit, Lebensgrundlagen, Würde und Kreativität der Menschen und nicht auf Kosten unserer Umwelt gehen. Jeder kann durch bewusste Entscheidungen dazu beitragen, dass sich etwas ändert.

Auch in vielen deutschen Großstädten gibt es Aktionen und Events rund um die Fashion Revolution Week, die in diesem Jahr vom 22. – 28. April stattfindet. Franziska von Veggie Love hat dazu für das Fashion Changers Mag einen umfassenden Überblick erstellt mit vielen Terminen in ganz Deutschland.

Fashion Revolution Week 2019 in Leipzig

In diesem Jahr finden auch in Leipzig anlässlich der Fashion Revolution Week eine Vielzahl von interessanten Veranstaltungen rund um das Thema Textilien statt. Leipzig ist seit 2011 Fairtrade-Town und das Engagement des daraus entstandenen Netzwerks ›Leipzig handelt fair‹ hat seither viele Steine in Sachen Fairer Handel, vor allem in Wirtschaft und Verwaltung, ins Rollen gebracht. Diese Arbeit trägt Früchte, weshalb auch die Fashion Revolution Week in diesem Jahr einen kräftigen Schub bekommt.

Was alles möglich ist und wie jeder einzeln Einfluss nehmen kann, zeigt diese Woche mit vielen Aktionen für Aufklärung, Beteiligung und Information. Eine Kinopremiere, thematische Stadtrundgänge, Workshops zur Herstellung von T-Shirts und eine Podiumsdiskussion. Zudem findet am 27.04.2019 in der Moritzbastei erstmalig die Leipziger Fashion Revolution Night statt.

Eine ausführliche Übersicht zu sämtlichen Terminen rund um die Fashion Revolution Week in Leipzig und Halle findet ihr bei  ›Leipzig handelt fair‹.

Leipzigs Fashion Revolution Night #1

Am 27.4. von 16-22 Uhr findet Leipzigs erste Fashion Revolution Night statt. Ein Event mit Information, Aktion und Modenschau rund um das Thema nachhaltige und Faire Mode in Leipzig. Eingeladen ist Jedermann, der sich informieren und inspirieren lassen möchte. Mit am Start sind Initiativen wie der Eine Welt e.V. Leipzig, Konsum Global, Greenpeace, Femnet und Unicef, doch auch lokale Designer und Händler.

Leipziger Designer zeigen auf dem Laufsteg ihre Kreationen. Mit dabei sind Brautkleider von Schleifenfänger, Knickerbocker-Outfits für Männer und Frauen von Rosentreter Modedesign und in Leipzig Handgewebtes von Robyn Chamberlain. Auch Upcycling-Mode wird vertreten sein, wie von den Labels Ihm Geist, StudioJIRO oder küssmichwach. Vorgestellt werden zudem Fairtrade Modelabels, aus Shops wie den Weltläden, Grünschnabel, Kunst und Katze, Contigo, Fanö oder hej.mom.

Der Eintritt ist frei und die Besucher haben die Möglichkeit beim Kleidertausch (bitte max. 10 Teile mitbringen) mitzumachen. Greenpeace lädt außerdem zum Textilsiebdruck mit dem Slogan der Fashion Revolution #whomademyclothes ein.
PS: Livemusik gibt’s auch.

FACTS Fashion Revolution Night #1
27. April 2019
16-22 Uhr
Moritzbastei – Oberkeller
Kurt-Masur-Platz 1, Leipzig
– EINTRITT FREI –

Du willst dauerhaft etwas an deiner Einstellung zu Mode und deinem Konsumverhalten ändern, weißt aber nicht wie? Ich habe sieben Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank zusammengestellt, die dir garantiert helfen werden.