Choose Well + Shop Local – So klappt der modische Saisonwechsel! (+Goodie!)
Die ersten Blätter fallen von den Bäumen und so fallen die ersten Herbst-Teile in meinen virtuellen Einkaufskorb. Zum Saisonwechsel ist es ganz natürlich, dass wir uns frischen Wind im Kleiderschrank wünschen. Wie wir dieses Bedürfnis befriedigen und trotzdem etwas Gutes tun und unseren Geldbeutel schonen, zeige ich euch. Dazu gibt’s ein printable Goodie, welches euch bei der Shopping-Planung unterstützen wird!
Ich habe 8 Jahre im Einzelhandel gearbeitet. Als Dekorateurin war es meine tägliche Aufgabe mit den neuesten und schönsten Teilen Outfits zusammenzustellen. Vor allem zum Saisonwechsel kamen die Highlights in die Läden und glaubt mir, ich war die Königin der Impulskäufe! Deswegen verstehe ich auch dieses Gefühl nach dem Sommer zu gut. Auf einmal wird es kalt und die dicken Pullover und Styles vom Vorjahr liegen noch verstaubt in der letzten Ecke des Schrankes. Manches hat vielleicht die letzte Saison nicht überlebt und muss ersetzt werden. Aber zur gleichen Zeit sind wir beeinflusst von Werbe-Anzeigen, Sales und immer unter Zeitdruck.
Aus diesem Gefühl heraus habe ich mich dazu entschieden es dieses Jahr einfach mal anders zu machen. Und ich lade euch dazu ein es mir gleichzutun. Los geht’s!
[An dieser Stelle: danke für die wunderbaren Fotos, Leo / ouiiuo.de und auch danke an Puna, für’s Posen mit mir!]
1. Bestandsaufnahme – Was habe ich im Schrank?
Um überhaupt bereit zu sein etwas neues zu kaufen, müssen wir die letzte Herbst/Winter Saison hervorkramen und durchschauen. Was bleibt – was geht? Kann ich das noch reparieren? Welches Teil muss vielleicht mal ein Jahr aussetzen, weil ich es einfach grad nicht leiden kann oder es nicht passt? Klarheit im Kleiderschrank sensibilisiert uns für den nächsten Schritt.
2. Real Talk – Was brauche ich?
Für diesen Punkt habe ich mir ein kleines Goodie überlegt. Eine Einkaufsliste, die euch helfen wird fokussiert zu bleiben und unpassende Impulskäufe zu vermeiden. Dabei habe ich mir Gedanken gemacht, wie mein Look in dieser Saison aussehen soll und was ich wirklich will und brauche.
Ich ziehe bald mit meinen Kolleginnen aus dem Home Office in eine Studiogemeinschaft. Deswegen habe ich besonders Lust auf einen Business-Look, der trotzdem so entspannt ist, dass ich locker auf der Leiter rumspringen kann, Fahrrad fahren und noch schnell mit dem Hund eine Runde auf der Wiese drehe (da vielleicht mit einem Schuhwechsel). Meine Workboots habe ich nach 5 Jahren im diesjährigen Frühlingsurlaub kaputt bekommen. Ersatz muss her. Außerdem gehört zu so einem Herbst-Update einfach ein neuer Signature-Pullover, der COZY schreit und schnell zum Lieblingsteil wird. Eine knallige Farbe gegen den grauen Blues – das ist mein Geheimrezept!
In meiner Liste schreibe ich also alles auf. Nicht nur „Hose“, sondern welchen Look ich mir genau wünsche, für was ich sie nutze und was ich bereit bin auszugeben. Ich habe mir vorgenommen lieber mehr zu bezahlen und dafür eine langlebigere Qualität zu bekommen. Mein Ziel ist außerdem mehr Fair Fashion im Schrank zu haben. Schnell habe ich einen Überblick von Dingen, die mir im Schrank fehlen und ob diese auch zusammenpassen. Die Liste zum selbst ausfüllen findet ihr unter dem Beitrag zum Download.
3. Shop Local – Wo finde ich was ich suche?
Ein wichtiges Thema auf so vielen Ebenen. Nicht nur der Umwelt zu Liebe möchte ich wieder mehr lokal einkaufen und dadurch meinen Verpackungsmüll reduzieren. Egal ob beim Gemüse oder Pullover.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit Freunden zum Shoppen in den lokalen Geschäften unterwegs war und mir nicht Pakete-weise die Klamotte ins Haus liefern lassen habe. Ich sage niemals nie, auch in Leipzig gibt es nicht immer alles was ich möchte. Aber mit zunehmenden Alter, hat die freie Zeit irgendwie abgenommen und mein Konsumverhalten sich mehr und mehr online abgespielt. Jetzt möchte ich mir angewöhnen mit meiner gut vorbereiteten Shoppinglist erstmal „offline“ schauen zu gehen, bevor ich mich überall durchklicke.
Die Frage vom eigenen Stil ist die Grundlage für einen nachhaltigen Kleiderschrank – Shops wie das Fanö brücksichtigen dieses Konzept.
Beim Fair Fashion Blogger Walk der Fashion Revolution Week im Frühling konnte ich Leipzigs nachhaltige und faire Shops besuchen. So kam ich zu Fanö, einem liebevoll ausgestatteten Laden mit nachhaltigen und fair produzierten Modelabels für Frauen. Sabine und ihre Kollegin Allyn haben mich in super entspannter Atmosphäre beraten und gehen bei ihren Kundinnen ähnlich vor, wie ich bei meiner Liste. Was wird wirklich gebraucht, was macht im Kleiderschrank Sinn, passt zum Typ und wird deswegen lang und nachhaltig getragen?
Mittlerweile sind viele lokale Shops auf Insta&Co aktiv und halten euch auf dem Laufenden, wenn es neue Looks gibt. Wir müssen diese Dinge nur zwischen der ganzen Leuchtreklame im Internet wieder wahrnehmen lernen. Ich habe 3 meiner 4 Wunschteile an einem Nachmittag von der Liste streichen können und trage den Kurkuma-Pullover seitdem in Dauerschleife (hallo Happy-Color!). Die Boots sind etwas feiner als ihre Vorgänger und so kann ich sie auch perfekt im Business-Meeting tragen und trotzdem auf der Leiter im Studio rumhampeln.
Ich habe euch versprochen, dass ihr mit diesem Konzept etwas Gutes tut und euren Geldbeutel schont. Natürlich gibt es viele Menschen mit der Meinung, dass nur ein Verzicht auf Konsum wirklich nachhaltig ist. Ich glaube, dass extremes Verhalten immer nur noch mehr ungesunde Extreme fördert. Deswegen finde ich es wichtiger, sich den eigenen Konsum wieder bewusster zu gestalten.
Gut vorbereitet für den Saisonwechsel!
Vivienne Westwoods Spruch „Buy less, choose well, make it last“ ist wunderbar um sich immer wieder selbst darauf hinzuweisen. Ich würde ihn noch mit „Shop Local“ ersetzen, denn es gibt sie, die Läden mit der liebevoll ausgewählten Kollektion. Keiner kennt die Menschen dieser Gegend so gut wie der Händler um die Ecke. Und wer sich beraten lässt oder sich vorher selbst berät, der läuft auch weniger Gefahr die falschen Teile zu kaufen (und dann wieder verkaufen zu müssen) und bleibt seinem Stil treu.
Und hier kommt euer Goodie. Viel Spaß beim Ausfüllen und ich freue mich riesig über euer Feedback und Erfahrungen mit diesem Thema!
*Für diesen Beitrag wurde ich mit einem Outfit von Fanö Mode unterstützt.
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