Worcation Diary: Fuerteventura und 8 Gründe für einen Besuch der Insel
Sarah überglücklich am atlantischen Ozean, weit weit weg von allen Sorgen, Deadlines und To Do’s. Drei Wochen durfte ich auf der kanarischen Insel Fuerteventura verbringen. Arbeiten und Urlaub machen. Mitgebracht habe ich tausend Fotos, Videos, Eindrücke und die Erinnerung an dieses unbeschwerte Gefühl vom Strand. Und meine 8 Gründe, warum man unbedingt seinen Partner oder beste/n Freund/in schnappen und Flüge buchen sollte. Jetzt.
1. MEER. Überall Meer.
Okay, das ist wahrscheinlich normal für so eine kleine Insel. Aber ich war schon sehr lange nicht weiter weg gekommen, als bis zur Ostsee. Die dunkelblaue Weite und die türkisen Buchten mit mal weiß und sandigen, mal schwarz und steinigen Stränden, waren unbeschreiblich schön. Als wir im Süden auf dem Aussichtspunkt vor Cofete standen, konnte ich die westliche und östliche Küste sehen, ohne mich zu bewegen. Ich fand es atemberaubend.
2. Weitblick.
Ich habe viele verschiedene Meinungen zu der Insel gehört. Die einen finden sie todeslangweilig. Nur Steine, Sand und Meer. Ich empfand die weiten, steinigen Wüsten als entspannend. Und unglaublich vielseitig. Während unseres Trips vom Norden in den Süden konnten wir beobachten, wie Berge und Wüsten die Farbe und Beschaffenheit änderten. Von hellem Sand ins Beige bis Braun, über Rotorange und rostige Etappen zu Kakteen- und Aloe Vera Wüsten bis zu den dunkelgrau-schwarzen Bergen und Steinwüsten. Mächtig und beeindruckend.
3. Sand.
Man sagt, der Sand auf Fuerteventura ist Wüstensand aus Afrika, der mit dem Wing geweht wird. Und dann sagt man auch, dass das Quatsch ist und der Sand aus Millionen kleiner Schalen- und Krebstiere bestände. Ich hörte, zweites wäre richtig. Was ich jedoch zu 100% weiß, ist wie viel Spaß es macht durch die Sanddünen im Norden der Insel bei Corralejo zu spazieren. Und wie verrückt es aussieht, wenn man mit dem Auto durch steinige Berge fährt und nach einer scharfen Kurve sich plötzliche eine Welt aus Sand offenbart.
4. Wind.
Als ich Mitte April langsam anfing zu packen, fragte ich Leo, mit der ich auf Fuerte arbeiten und reisen wollte, wie denn so das Wetter einzuschätzen war. Leo hatte im Herbst bereits 6 Wochen auf der Insel gearbeitet. „Ist es sehr windig dort?“ – „Nein, absolut nicht.“ Später lernte ich, dass der Name der Insel Fuerteventura „Die Insel der starken Winde“ bedeutet. Ich habe mir dann dort ein paar Strickjacken gekauft… Zu Leo’s Verteidigung muss ich sagen, dass die Winde im Herbst viel geringer sind als im Frühling. Wer es also lieber windstill mag, sollte die Insel im Herbst besuchen.
5. Wellen (und Surfer).
Während die Wellen auf der östlichen (Afrika zugewandten) Seite eher entspannt waren, knallte es in Cofete und am südlichsten Punkt in Faro de Punta Jandia so richtig. Die Wellen waren riesig und brachen sich mit einem großen „Wums“ an Felsen und Strand. Irgendwie angsteinflößend aber auch gewaltig und wunderschön. Wegen genau dieser Vielzahl unterschiedlicher Strände, gibt es viele Surf-, Tauch- und Kite-Schulen. Und damit auch viele Surferbars, an denen lässige Typen abhängen, die in orangefarbenen Vintage Vans leben und sich mit ihren großen Händen durch die wuscheligen blonden Haare fahren. Um euch dieses – dort wahre – Klischee mal zu verdeutlichen.
6. Leute.
Als wir eine Nacht in El Cotillo in einer Unterkunft über Airbnb übernachteten, lernten wir Babsi aus Polen kennen. Sie lebte seit fünf Monaten auf der Insel und vorher sechs Jahre in Dublin. Die Wohnung war super, die Dachterasse ein Traum und Babsi super aufgeschlossen, unterhaltsam und gastfreundlich. Wir tranken den polnischen Wodka ihres Onkels während wir in alten Sesseln auf dem Balkon saßen und plauderten. Später gingen wir ein paar Straßen weiter in eine Bar, die von zwei Schweizer Surfern betrieben wurden und lernten ein paar von Babsi’s Freunden kennen. Wir hatten einen witzigen Abend. Ich hatte das Gefühl, dass Einheimische, Dagebliebene und Besucher sehr harmonisch beisammen leben. Ob nun wegen dem warmen Klima, dem Meer der schönen Landschaft und den damit ausgeglicheneren Menschen? Oder weil die Internetverbindung nicht zuverlässig ist? Oder weil es eine Parallelwelt fernab von dem Stress und der Probleme hier ist?
7. Ziegen (Käse).
Mjam. Neben der entspannten Laune, nahm ich noch etwas anderes von der Insel mit nach Hause. Die Lust auf buttrigen, weißen Ziegenkäse. Wir fanden ihn fast überall. In jedem kleinem Kaffee, egal in welcher Provinz, gab es zum Tagesgericht eine Platte Ziegenkäse mit frischen Tomaten oder Oliven. Im Übrigen fand ich Oliven bis jetzt immer widerlich. Jetzt esse ich sie fast täglich. Mit Ziegenkäse. Auch wenn mir immernoch ein Rätsel ist, wie die frei lebenden Ziegen in den Steinwüsten überleben. Sehr oft sahen wir sie fernab von jedem Dorf in den Bergen rumspringen. Reichen da wirklich die dickblättrigen, fleischigen Aloe Vera Pflanzen und Kakteen?
8. Roadtrips.
Leo und ich hatten relativ wenig freie Tage. Auf drei Wochen gerade mal fünf. Jedoch nutzen wir diese zu 100%, mieteten uns einen kleinen Wagen und los ging es. Die Spritpreise auf der Insel waren ein Witz und obwohl wir einmal komplett vom Süden in den Norden und wieder zurück fuhren, war der Tank noch halbvoll. Unsere Übernachtung über Airbnb buchten wir übrigens erst vor Ort und einen Tag zuvor. Alles klappte wunderbar. Proviant kauften wir günstig in den Supermärkten und Mittags fand sich immer ein kleines Restaurant. In Betancuria entdeckten wir einen schön bewachsenen Innenhof mit Mittagstisch und Übernachtung. Wir waren die einzigen Gäste, das Gericht mit Salat und Getränk kostete 10 Euro und die Atmosphäre war unschlagbar. Einen Tag später fuhren wir durch Antigua. Es waren so gut wie keine Menschen auf der Straße und wir sprangen mit unseren Kameras durch die Gegend – breit grinsend weil alles einfach so wunderschön aussah. Die bunten kleinen Häuser, die wildwachsenden Kakteen, die weiten roten Steinwüsten. So ein ungeplanter Roadtrip funktioniert auf Fuerte wunderbar. Autoradio an, Fenster runter und die kurvigen Straßen entlang düsen. Es macht unglaublich viel Spaß!
Natürlich gibt es zu allen Sonnenseiten auch Schatten. Wir sahen Esel in der knalligen Sonne stehen, ohne die Möglichkeit sich abzukühlen und ohne Unterschlupf. Oder angekettet an einen Brunnen, einen alten Mann mit Stock in der Hand daneben sitzend. Ich hörte von Banden auf der Insel. Und viele Leute beschweren sich über „englische Touristen“, die nicht mit Alkohol umgehen können und Lärm und Schmutz verursachen. Meine persönliche Erfahrung war wunderbar. Die meiste Zeit verbrachte ich aber auch in einem Club Hotel, hatte anderen Stress und Sorgen und daher einen anderen Blick und Anspruch, als jemand der sein gespartes Geld in diesen Urlaub investiert. Ungute Situationen können jedoch in jedem Urlaubsgebiet geschehen. Da die Insel sehr dünn besiedelt ist, kann man aber an vielen Orten seine Ruhe haben.
Nach den drei Wochen war ich kurz davor, all meinen Lieben ein Ticket zu buchen und einfach da zu bleiben. Wenn ihr mal da seid, empfehle ich euch wirklich einen Erkundungstrip mit einem Mietwagen. Ihr kommt nah an die Insel, man kann sich wirklich nicht verirren und es gibt soo viel zu sehen! Wer von euch war auch schonmal da? Welche Reise hat euch so inspiriert?
* Die Fotos sind teils von mir, teils von meiner lieben Leo von OUIIUO.
Ich war bisher dreimal auf Fuerteventura, von 1999 bis 2001. Wenn ich deine Fotos sehe, bekomme ich richtig Fernweh. Ich liebe diese Insel! Sie hat eine ganz eigene, karge Schönheit, einfach einzigartig. Ich will weg…
Wow, tolle Fotos. Ich liebe die Kanaren <3
[…] Fuerteventura, eine Insel die wenig grün und karg ist und als Surferparadis gilt. Dort habe ich für ein paar Monate, unter anderem mit Sarah, gearbeitet und wir haben einen verrückten Roadtrip unternommen. Das die westlichen Kanareninseln ganz anders […]