Es ist kein Geheimnis: Sonnenschutz ist wichtig, denn zu viel UVA- und UVB-Strahlung lässt nicht nur die Haut schneller altern, sondern erhöht auch das Hautkrebsrisiko. Sonnencreme ist somit nicht nur eine kosmetische Maßnahme, sondern dient zum Schutz der eigenen Haut bzw. Gesundheit. Schon allein deshalb sollte man sich – gerade jetzt im Sommer – ausführlich mit dem Thema befassen und selbstverständlich Sonnenschutz tragen.

Lesenswerte Artikel zum Thema Sonnenschutz

Einen gelungenen Beitrag zu UV-Schutz und Lichtschutzfiltern hat Julia von Beautyjagd bereits 2012 verfasst. Hier geht sie unter anderem auf die Vor- und Nachteile von chemischen sowie physikalischen Filtern ein. Wie immer sehr fundiert und undogmatisch. In den Jahren darauf hat sie sich immer wieder mit den Neuerscheinungen im Bereich naturkosmetische Sonnencreme beschäftigt. Bei uns findet ihr einen Artikel zum Thema Naturkosmetik Sonnenschutz ohne weißeln.
Auch auf Magimania ist Sonnenschutz immer wieder ein Thema. Von Agata und Magi finde ich folgende Beiträge dazu sehr spannend:

• Sonnenschutzangaben bei Make-up
• Pflanzenöle als Sonnenschutz
• 10 Fakten zu Sonnenschutz und Anti-Aging

Shenja von Incipedia stellt in einem Artikel fünf Gründe zusammen, weshalb Sonnenschutz nicht nötig ist – und entkräftet diese postwendend.

Welcher Lichtschutzfaktor für welchen Hauttyp?

Sonnenschutz gibt es mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren (LSF bzw. englisch SPF = Sun Protect Factor). Um herauszufinden welchen Faktor man benötigt, sollte man zuerst einmal ermitteln über welche Eigenschutzzeit die Haut verfügt. Bei der Eigenschutzzeit handelt es sich um die Zeitspanne, in welcher die Haut keinen Schaden bzw. Sonnenbrand durch die Sonne davon trägt. Jeder Hauttyp hat eine bestimmte Eigenschutzzeit:

Achtung! Zu Beginn des Sommers, wenn die Haut noch keinen eigenen Schutz aufgebaut hat, ist sie besonders empfindlich. Geht also lieber auf Nummer sicher und von einer etwas geringeren Eigenschutzzeit aus.

Errechnen der Sonnenschutzzeit

Mit der Formel Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor kann nun die Sonnenschutzzeit berechnet werden. Ich gehöre beispielsweise zum Hauttyp I bis II und gehe von einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten aus. Je nachdem, ob ich nur kurz durch die Stadt schlendere oder länger in der Sonne bin, nutze ich einen Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 50. Mit einem LSF 30 ist meine Haut beispielsweise 300 Minuten bzw. 5 Stunden geschützt.

In der Theorie alles sehr schön. Allerdings nutzt man in der Regel – und da nehme ich mich keinesfalls aus – deutlich weniger, als das empfohlene Minimum an Sonnencreme, um den entsprechenden Schutz auch zu erreichen.

Zwei Milligramm pro Quadratzentimeter wären optimal. Das entspricht einer Menge von ca. 1,5-2 Gramm für das Gesicht und 30-40 Gramm für den gesamten Körper (je nach Fläche). Als grobe Richtlinie gilt auch: 1 TL fürs Gesicht, 2 EL für den Körper. Bedenkt man wie lang eine Tagescreme mit 30 Millilitern Inhalt oder auch eine Bodylotion mit 200 Millilitern in unserem Bad verweilen, dürfte klar sein, dass die wenigsten von uns Sonnencreme in der empfohlenen Menge anwenden. Die Sonnenschutzwirkung verringert sich dadurch um bis zu 50 Prozent. Es ist also empfehlenswert gleich zu einem höheren Lichtschutzfaktor zu greifen oder natürlich die empfohlene Menge zu nutzen.

Zudem ist zu beachten, dass sich der Sonnenschutz pro Tag nicht potenzieren lässt. Zwei Mal täglich mit dem gleichen Lichtschutzfaktor einzucremen bedeutet nicht, dass die Haut somit doppelt lang geschützt ist. Auch hier sollte man lieber direkt zu einem Sonnenschutz mit höherem LSF greifen. Mehrfach cremen ist dennoch eine gute Idee, denn der Sonnenschutz wird durch Baden, Schwitzen, Abrieb durch Kleidung, Handtuch oder Sand mit der Zeit abgetragen.

Was sollte man noch beachten?

Neben dem passenden Lichtschutzfaktor sowie der Dosierung sollte man beim Eincremen besonders empfindliche Stellen wie Ohren und Nacken nicht vergessen. Auch Füße bzw. die Fußrücken sind empfindlich – gerade bei einem Spaziergang werden sie durchgehend von der Sonne bestrahlt. Gleiches gilt für die empfindliche Kopfhaut. Vor allem dann, wenn das Haar eher schütter ist oder man einen ausgeprägten Scheitel trägt. Anstatt Sonnencreme direkt auf die Kopfhaut zu geben, kann man auch einfach zu einer Kopfbedeckung, wie einem Sonnenhut oder einem Cap, greifen. Und auch die Lippen benötigen Schutzen – dafür gibt es spezielle Lippenbalms und -sticks mit Lichtschutzfaktor.
Beachtet bitte, dass UV-Strahlen auch im Schatten wirken und hier – bei einem längeren Aufenthalt – ebenfalls nicht auf einen entsprechenden Sonnenschutz verzichtet werden sollte. Selbst, wenn die Einstrahlung hier geringe ist.

Ich bevorzuge übrigens einen naturkosmetischen Sonnenschutz mit physikalischen Filtern. Denn chemische Filter wurden als Rückstände bereits in der Umwelt und in Fischen nachgewiesen. Wenn sie beim Baden ins Meer gelangen, können sie empfindliche Korallenriffe schädigen.
Noch ein letzter Tipp: Sonnenschutz muss nicht teuer sein. Bei verschiedenen Test schneidet Sonnencreme aus der Drogerie nicht weniger schlecht ab – nicht selten sogar besser – als teurere Produkte aus der Parfümerie oder Apotheke.

Happy Sunbathing!