20 Fragen an Birgit Fazis von ZEIT STATT ZEUG

ZEIT STATT ZEUG! Schon der Name ist ein Kracher, weil er sprechend ist und für viele von uns wahrscheinlich auch ansprechend. Also mich hat er sofort gecatcht. Doch wovon sprechen wir hier überhaupt? ZEIT STATT ZEUG verfolgt die Vision von einer Welt in der WENIGER wieder MEHR ist. Zuerst war da der Kanal auf Instagram @zeit_statt_zeug mit täglichen Inspirationen für ein achtsames Leben mit mehr Ordnung, Freude und Klarheit. Dahinter steht Birgit Fazis – studierte Pädagogin, die heute als Content Creator, Autorin und Sinnfluencerin tätig ist. Und obwohl ich Birgit nicht persönlich kenne, schwingt mit jeder ihrer Mails eine Aura der Ruhe und Ausgeglichenheit mit in meinen Posteingang.
Challenges und Mitmachen-Aktionen waren schon immer ein Teil von ZEIT STATT ZEUG und inspirierten bereits tausende von Menschen. Vor allem die Aufräum-Challenge passt perfekt zu unserem Zeitgeist, denn dabei geht es nicht nur um die äußere Ordnung in unseren geliebten vier Wänden, sondern auch um die Ordnung im Inneren. Für alle, die die Aufräum-Challenge bei Instagram verpasst haben, gibt es jetzt das ZEIT STATT ZEUG Aufräum-Challenge Workbook.
Als ich in das Buch hineinblätterte war ich wieder total gecatcht von der Klarheit und Ruhe, welche die 153 Seiten ausstrahlen. Die Challenge erstreckt sich über 12 Wochen, wobei es in jeder Woche 5 Tagesaufgaben gibt, die in 30 Minuten (oder weniger) erledigt werden können. Was es sonst noch über Birgit, ZEIT STATT ZEUG und die Aufräum-Challenge zu wissen gibt, erfahrt ihr im nachfolgenden Interview.
1. Was ist Deine früheste Kindheitserinnerung?
Eine meiner frühesten Erinnerungen aus meiner Kindheit ist die Taufe meines kleinen Bruders. Das Haus war voller Leute, die alle ziemlich aufgeregt und fröhlich waren, während ich, damals gerade mal ein Jahr alt, noch nicht so richtig wusste was ich mit dem neuen Familienmitglied anstellen soll. Trotz anfänglicher Skepsis wurde daraus schon ganz bald eine große Geschwisterliebe.
2. Beschreibe Dich selbst in fünf Worte.
kreativ – optimistisch – gelassen – aufgeräumt – fröhlich
3. Wovon hättest Du gern mehr im Leben?
Im Moment unbedingt MEHR ZEIT. Gefühlt fehlt sie mir an allen Ecken und Enden. Als selbständig arbeitende Mama mit 3 Kindern sind die Momente für ordentlich Deep Work ziemlich kurz. Das zuu akzeptieren und damit zu arbeiten fällt mir oft sehr schwer, denn es gibt so viele, großartige Dinge die ich unbedingt noch tun und auf den Weg bringen möchte.
4. Und wovon weniger?
Unnötige Verpflichtungen. Auf meinem Weg zu einer besser und bewusster genutzten Zeit, fällt mir immer wieder auf wieviele Verpflichtungen tagtäglich an uns zerren und unsere Aufmerksamkeit wollen. Das xte Schul- oder Kindergartenfest, berufliche Termine, die Freizeit-Logistik der Kinder, Kuchen backen für die Arbeitskollegen, und, und, und. Hier Nein zu sagen ist nicht immer einfach und kostet auch oft ein bisschen Mut und Überwindung. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich aber immer denn die Zeit die man hinterher gewinnt ist unbezahlbar.
5. Wenn wir Dich zu Hause besuchen würden, was würde uns als erstes auffallen?
Das hier jede Menge unübersehbares Leben tobt. Ich wohne mit meinen Mann und unseren 3 Töchtern in einem schnuckeligen und herrlich unperfekten alten Bauernhaus auf einem Bauernhof am Ammersee. Trotz meiner großen Ordnungsliebe, die mein Mann glücklicherweise teilt, sieht es bei uns aber meist genauso aus wie bei anderen Familien auch.
6. Warum gibt es ZEIT STATT ZEUG?
ZEIT STATT ZEUG ist einer dieser zufälligen kleinen Gedanken die sich plötzlich und ganz unverhofft in eine große Idee verwandeln. Nach einem ziemlich lebensverändernden Weihnachtsfest in einem kleinen roten Holzhaus in Schweden, erlebte ich vor etwas mehr als einem Jahr einen großen AHA-Moment. Weit weg von Zuhause stellte ich fest, dass weniger ZEUG uns viel mehr ZEIT für die richtigen und wichtigen Dinge im Leben schenkt. Dieses schwedische Bullerbü-Weihnachten, dass damals in einen Koffer passte, wurde unser allerschönstes Weihnachtsfest, dass wir als Familie je erlebt haben. Weniger Geschenke, kaum Weihnachtsdeko, weniger Essen und einige neue Traditionen gaben uns den Raum diese besondere Zeit wieder mir mehr Blick auf das Wesentliche zu erleben. Aus diesem Weihnachtsfest heraus entstand ein Jahr später die Idee zu ZEIT STATT ZEUG. Ursprünglich mit einem auf Instagram veranstalteten achtsamen Adventskalender auf und später mit der großen ZEIT STATT ZEUG Aufräum-Challenge.
7. Was und für wen ist die Aufräum-Challenge?
Die Aufräum-Challenge ist ein Tool, dass Dir on- oder offline zur mehr ZEIT STATT ZEUG verhilft, indem es Dich an die Hand nimmt und mit Dich durch den Prozess des Loslassens begleitet. Ursprünglich fand die Challenge nur auf Instagram statt, mittlerweile habe ich auch ein praktisches Workbook dazu entwickelt, mit dem man die Aufräum-Challenge auch abseits der digitalen Welt für sich und ganz in seinem Tempo durchführen kann. Mitmachen kann jeder der das Bedürfnis nach mehr Klarheit und innerer und äußerer Ordnung hat.
8. Wie hält man Ordnung mit drei Kindern?
Indem man akzeptiert dass Ordnung niemals einen „Fertig-Status“ erreicht und man dran bleibt. Die einfachste und beste Art Kindern ein Gefühl für Ordnung und Aufgeräumtsein zu vermitteln ist meiner Meinung nach das Vorleben. Indem ich meinem Bedürfnis nach einem ordentlichen Zuhause nachgehe, bekommen auch meine Töchter das Gefühl vermittelt, das ein aufgeräumtes Heim vermittelt: Ruhe, Klarheit und Behaglichkeit. Und noch etwas gilt es im Familienleben zu akzeptieren: Ordnung lernen und leben ist ein Prozess. Meine Töchter können ganz wunderbar aufräumen und mindestens ebenso wunderbar innerhalb von Minuten für das allergrößte Chaos auf Erden sorgen.
9. Welcher Tipp für Ordnung funktioniert garantiert immer?
Jeder Gegenstand braucht ein Zuhause, d.h einen festen Platz an den er nach der Benutzung zurückgeräumt werden kann.
10. Warum machst Du den Job den Du heute machst?
Weil ich es liebe andere Menschen zu inspirieren – egal ob mit Kochrezepte oder Aufräumtipps. Mein Job gibt mir die Freiheit mein Leben genauso zu gestalten wie es zu mir und meinem Leben passt, und das ist das größte Glück auf Erden.
11. Was ist Dein wertvollster Besitz?
Wirklich wertvoll ist für mich nur eines: meine Gesundheit, mein weit geöffnetes Herz und meine Lieblingsmenschen.
12. Wofür hast Du als letztes Geld ausgegeben?
Für das Geburtstagsgeschenk meines Mannes. Am allerliebsten schenken wir uns gemeinsame Zeit und in diesem Jahr überrasche ich ihn mit einer Privatvorstellung im Kino nur für uns Zwei!
13. Was ist der beste Rat den du je erhalten hast und von wem kam er?
Ein konkreter Rat fällt mir nicht ein, aber dennoch gibt es eine Sache die mein Leben sehr nachhaltig und auf eine wunderbare Art und Weise geprägt hat. Mit Anfang 20 lebte ich für knapp 2 Jahre in Piladelphia (USA) um dort mit benachteiligten Kindern an einer Schule zu arbeiten. Trotz großer Angst vor dem Alleinsein und Heimweh wurde diese Zeit eine der besten und inspirierendsten meines Lebens. Dort lernte ich nich nur meinen heutigen Mann sondern auch mich ganz neu kennen. Das Sprichwort: „Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die ganze Welt.“ ist für mich absolut zutreffend und ich hoffe meine Töchter haben auch einmal den Mut so weit über den Tellerrand zu schauen.
14. Was ist deine geheime Superkraft?
Mein unerschütterlicher Optimismus! Damit lebt sich’s auf jeden Fall leichter.
15. Wovor hast du Angst?
Vor all den Dingen die wir nicht kontrollieren können: Krankheit und Verlust.
16. Wan hast du das letzte Mal etwas Neues probiert und was hast du dabei gelernt?
Ich versuche fast täglich Dinge neu auszuprobieren oder zumidnest gewohnte Dinge einfach mal anders zu machen. Zur Zeit versuche ich Schwedisch zu lernen und arbeite an einer täglichen Yoga- und Meditations-Praxis. Das funktioniert super seit ich die Ausrede „Dafür habe ich keine Zeit“ regelmäßig durch den Satz „Das ist mir gerade nicht wichtig“ ersetze. Meist finden sich dann doch ein paar Minuten um auf der Yoga-Matte kurz oder auch mal länger zur Ruhe zu kommen und das tut so, so gut.
17. Welchen Rat würdest du deinem 16-jährigen Ich geben?
Vertraue darauf dass alles zum richtigen Zeitpunkt da sein wird.
18. Der Arzt sagt: „So jetzt denken Sie man an etwas Schönes.“ Woran denkst du?
An das Meer. IMMER.
19. Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest zu scheitern?
Die Kinder für ein Jahr von den Schulen abmelden und einmal durch die ganze Welt reisen.
20. Welche drei Ziele hast Du für 2020?
1. Eine Woche Urlaub nur mit mir alleine verbringen.
2. Einen ZEIT STATT ZEUG Workshop organisieren und halten.
3. In der besten körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung meines Lebens sein.
Liebe Birgit, vielen Dank für deine Zeit und die Beantwortung unserer Fragen.
Jetzt seid ihr neugierig geworden und wollt noch mehr über die ZEIT STATT ZEUG Aufräum-Challenge wissen? Bei Anja findet ihr heute einen Artikel, der sich noch ausführlicher mit dem neuen Workbook von Birgit beschäftigt.
Dieser Artikel ist Teil des Frühlings-Specials Mindful Springtime zusammen mit Anja von schönes + leben. Euch erwartet vom 09.-24. März 2020 täglich neue Inspiration rund um einen nachhaltigen, achtsamen und gesunden Start in den Frühling. Schaut auch auf Instagram vorbei – dort läuft gerade unsere Challenge #nachhaltigerlebenimalltag mit einfachen und vor allem machbaren Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Alltag, die jeder sofort umsetzen kann.
[…] Zeug” tickt, dann klickt Euch zu Jess. Sie hat Brigit heute in ihrem Internviewformat “20 Fragen an…” zu Gast. Dort erzählt sie zum Beispiel, was ihre geheime Superkraft ist, wofür sie zuletzt […]