Seinen eigenen Stil finden – als Yogalehrer
Hi ihr Lieben, eigentlich wollte ich zu einem anderen Thema schreiben – und zwar: wie man seinen Yogastil findet – unabhängig ob als Lehrer oder Schüler. Aber so richtig wollte sich dann nichts einstellen. Der „richtige“ Stil für einen selbst – tja, was heißt das schon? Selbstredend verändern wir uns und unsere Lebensumstände ständig und damit auch unsere Vorlieben und Bedürfnisse. Der dedicated Ashtanga Yogi braucht vielleicht irgendwann einfach eine etwas entschleunigendere Praxis (oder auch eine, die seine sehr beanspruchten Gelenke etwas schont).
Yoga ist an sich zum Glück so vielseitig, dass im Grunde für jeden etwas dabei ist und umfasst viel mehr als körperliche Asanas. Atemübungen können unglaublich erdend und beruhigend wirken. Meditation kann die physische Paxis auf ein anderes Level heben – es gibt immer noch etwas anderes oder neues auszuprobieren.
An dieses Thema bin ich gekommen, weil ich während des Yoga Teacher Trainings bemerkt habe, dass mir das Unterrichten Hatha-basierter Stunden am meisten Spaß macht. Das passt inzwischen auch gut zu meiner Praxis bzw. meinen Vorlieben. War ich doch zu Beginn die Vinyasa Yogini, belege ich inzwischen viel lieber ausrichtungsbasierte Klassen. Zudem probiere ich mich immer noch gern an Ashtanga, weil mich die Herausforderung reizt.
Arbeit an der Basis
Ich mag es dabei aktuell sehr an den Posen im Detail zu arbeiten. In den Stunden mit dem Lehrer immer weiter die Haltungen zu verbessern und durch das längere Halten der Posen eine tiefere Kenntnis meines Körpers sowie der Asanas selbst zu entwickeln. Manche mögen es frustrierend finden, dass man auch nach gefühlt unendlichen Downward Facing Dogs in dieser so bekannten Haltung noch etwas optimieren kann. S0 beispielsweise die Haltung des Kopfes, die Weite des Standes, das Alignment in der Pose (Welche Muskulatur arbeitet? Haltung der Gelenke usw.). Ich finde es schön an der Basis zu arbeiten. Es bringt mich gerade sehr zur Ruhe in der Pose zu sein und dann zu optimieren. Im Gegensatz zu Vinyasa-basierten Stunden, die durch die geregelte (schnelle) Abfolge von Posen sehr anstrengend ist. Doch das lädt natürlich dazu ein hier und da ein wenig zu schludern, weil es ja recht schnell von Pose zu Pose geht.
Es macht mir auch als Lehrerin immer mehr Freude den anderen Teilnehmern der Stunde die Tiefe der Yogaposen zu zeigen. Man gibt Hinweise zur Ausrichtung und lenkt somit den Fokus darauf, dass auch eine recht simple Haltung wie der Krieger 1 sehr vielschichtig und herausfordernd ist. Das wird ja gerne ein wenig belächelt, aber wer einmal Yogaposen von unten nach oben aufgebaut hat und auf die korrekte Muskelaktivität, Ausrichtung der Gelenke und die Atmung geachtet hat, weiß, dass es gar nicht so viele wirklich easy peasy Haltungen im Yoga gibt.
Vorurteile ablegen und offen bleiben
Im Endeffekt lässt sich vielleicht nur sagen, dass der „richtige“ bzw. eigene Stil für mich stark abhängig davon ist, was ich gerade brauche, welche Art von Ausgleich. Auch wenn ich gerade für mich sage, dass Yin nichts für mich ist, finde ich mich vielleicht in zwei Jahren in einer Yin Klasse wieder und werde begeisterte Yin Yogini. Wer weiß. Ausschließen möchte ich da gar nichts. Und darum liebe ich ja auch mein kleines Urlaubsritual so: egal wo wir sind, wir finden ein Yogastudio und ich belege mehr oder minder wahllos mindestens eine Klasse. Probieren über studieren hat sich für mich in Sachen Yoga inzwischen ausgezahlt. Und: Vorurteile ablegen. Auch wenn ich es mit Yin bereits probiert habe, werde ich hin und wieder eine Klasse belegen. Vielleicht verliebe ich mich ja doch noch.
Und das ist dann ja ggf. doch ein schöner Tipp: Yogaklassen leben selbstredend von den Lehrern, die sie führen. Verteufelt also keine Yogarichtung, denn vielleicht seid ihr mit dem entsprechenden Lehrer nicht auf einer Wellenlänge gewesen. Glücklicherweise gibt’s viele tolle Lehrer und viele Möglichkeiten.
Liebe Grüße Yogis!
Daniela
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