Green Office: endlich ein nachhaltiges Notizbuch!
Eine Person verbraucht im Durchschnitt 160kg Papier pro Jahr. Schreibpapiere wie in Notizheften können zwar bis zu 6mal recycled werden, doch nimmt dabei stetig die Qualität ab und der Prozess verbraucht Energie und Ressourcen, vor allem bei der Logistik. Zum Glück gibt es jetzt eine nachhaltige Alternative zu Kalender, Planer und Co. – Our Green Story haben ein löschbares Whiteboard-Notizbuch, das Greenbook, entwickelt.
Aufgeschrieben ist halb erledigt – oder zumindest für mich und meinen „Merkprozess“ unabdinglich. Denn ich arbeite gern visuell und komplett digitale Lösungen reichen mir einfach nicht. Ich will Scribbeln, Gedankenfetzen kurz festhalten und fertige Aufgaben abhaken. Leider hat das bis jetzt auch einen konstanten Verbrauch von Zetteln, Notizheften und Kalenderplanern bedeutet.
Zum Glück gibt es ein Team, dass sich genau diesem Thema und einem nachhaltigerem Office gewidmet hat. Yagmur und Kaim, ein Geschwisterpaar aus den Niederlanden, designen und produzieren nachhaltige Produkte, die den Alltag grüner gestalten sollen ohne zu beschränken. Das passiert für sie in erster Linie über intelligente Innovation. Und so kam es zum ersten löschbaren Notizbuch, dem Greenbook!
Dein Buch wächst mit dir: du entscheidest welche Seiten dein Notizbuch benötigt.
Das Ringbuch wird selbst gestaltet und die Seiten nach Bedarf zusammengestellt. Zur Auswahl stehen To-Do Listen, leere, karierte, linierte oder gepunktete Seiten, eine Wochen- und Monatsübersicht und sogar Seiten für Habit-Tracking und Selbstreflexion sind verfügbar! Das Prinzip funktioniert wie ein Whiteboard – die Seiten aus recyclebarem Kunststoff werden mit sehr schnell trocknenden Stiften (ebenfalls aus recycletem Kunststoff und nachfüllbar) mit Tinte auf Wasserbasis beschrieben. An den Stiften selbst ist ein Filzradierer, mit dem kleinere Notizen einfach und sofort wieder gelöscht werden können. Zum Löschen kompletter Seiten ist eine kleine Sprühflasche zum Auffüllen mit Wasser oder Seifenlauge und ein Microfaser-Wischtuch dabei.
Ich habe mich für die A5 Variante mit einer Mappe aus veganem Leder entschieden. Sie bietet Platz für die Stifte, Tuch und Spray und außerdem können Visitenkarten, Flyer oder andere nützliche Dinge darin verstaut werden. Es gibt aber auch Hüllen mit Stifthalterungen und einen nachhaltigen Notizblock in A7 Pocket Größe.
Benutzte Seiten werden einfach gelöscht und bieten wieder Platz für neue Ideen.
Da die Tinte der Stifte, je länger sie auf den weißen Seiten ist, immer schwieriger zu entfernen ist, sollte Geschriebenes relativ schnell wieder gelöscht werden. Es gibt die Möglichkeit die Notizen per App abzufotografieren und damit digital zu sammeln. Ich lösche meine Wochen-To-Do’s einfach regelmäßig und übertrage wichtige Infos und Ideen direkt in meine Trello-Boards. So habe ich auch keinen „digitalen“ Müll und ziehe mir nur die wirklich relevanten Sachen aus meinen Notizen. Ich konnte somit das Whiteboard-Buch sofort und ohne Einschränkungen in meinen Workflow integrieren. Einzig die Kappe vom Stift immer sofort wieder aufzuziehen musste ich mir angewöhnen. Die Tinte trocknet nämlich innerhalb von Sekunden um Schmierereien zu vermeiden.
Unser Büro ist schon fast Papier- und Zettelfrei doch es gibt Situationen in denen ich einfach nicht darauf verzichten möchte. Außerdem ist Schreiben mit der Hand meditativ, baut Stress ab und fordert unser Gehirn. In einer Ausgabe der ZEIT habe ich gelesen: „Kognitionsforscher erklären das damit, dass das von Hand Geschriebene „plurimodal“ – auf mehreren Ebenen – gespeichert werde: Wenn das Gehirn die Bewegungen der Hand mit den erlernten Buchstaben verbindet, werden mehr und größere Netzwerke im Gehirn aktiviert als beim bloßen Tippen. Denn die Strichführung mit der Hand ist wesentlich anspruchsvoller als das Hämmern auf eine Tastatur. Handschrift erfordert größere feinmotorische Fertigkeiten und eine viel stärkere Differenzierung.“
Und: „Wer mit der Hand schreibt, scheint auch Informationen besser sortieren zu können. Das belegt ein Experiment der Psychologen Pam Mueller und Daniel Oppenheimer an der Princeton University. Studierende bekamen Videovorträge zu sehen und sollten sich dazu Notizen machen – die eine Gruppe per Hand, die andere per Laptop. Später wurde das Wissen der Teilnehmer abgefragt. Ergebnis: Die Fakten konnten beide Gruppen gleichermaßen wiedergeben. Als es jedoch um Verständnisfragen ging und darum, komplexe Zusammenhänge aus der Vorlesung zu erklären, erzielte die Handschrift-Gruppe bessere Ergebnisse. Durch das – motorisch langsamere – Schreiben per Hand waren die Studenten gezwungen, die Informationen von vornherein stärker auszuwählen und in eigenen Worten wiederzugeben. Sie hatten den Stoff stärker durchdrungen, wohingegen die schnellen Tastaturschreiber nahezu wörtlich mitgetippt, aber weniger mitgedacht hatten.“ [Zitat aus dem ZEIT Artikel „Die Anspitzung des Denkens“ von Anna-Lena Scholz und Ulrich Schnabel]
Das Schreiben mit der Hand ist wichtig für unser Gehirn – deswegen ist ein Verzicht auf ein Notizbuch für mich unvorstellbar.
Ich bin gespannt wie lang die Seiten halten, welche weiteren Innovationen Our Green Story entwickeln und ob sich das Greenbook für mich auch auf lange Sicht bewährt. Wäre es für euch eine Alternative zur Variante aus Papier?
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