Wintercamping Ausstattung: 5 Tipps für den Camper

Wir waren kürzlich das erste Mal mit unserer 2 jährigen Tochter Wintercampen. Dabei haben wir einiges gelernt, das ich in diesem Artikel weitergeben möchte. Anfänglich dachte ich ja, dass wir Mühe haben werden uns warm zu halten. Mit Kleinkind an Board ist das natürlich eine besondere Herausforderung. Da man aber mit der richtigen Wintercamping Ausstattung und ein paar Tipps eine kuschelig warme Winterzeit im Camper genießen kann, habe ich unsere Erfahrungen hier zusammen gefasst. Es geht also um die Fragen: Worauf muss ich achten, wenn ich einen Camper für den Winter mieten möchte? Was sollte an Ausrüstung und Zubehör unbedingt mit an Board kommen?
Wintercamping ist so schön. Ja, mit der richtigen Ausstattung! Ansonsten kann es ungemütlich werden. Das kann niemand im Urlaub gebrauchen, also sollte man sich wirklich im Vorfeld damit auseinander setzen, was das Wohnmobil an Ausstattung mit sich bringen muss.
1. Wintercamping Ausstattung: wintertauglich oder winterfest
Meine Recherche ergab, dass der fahrbare Untersatz unserer Wahl mindestens wintertauglich, besser sogar winterfest sein sollte. Das bedeutet, dass eine Heizung an Board nicht fehlen darf, sowie eine ausreichend gute Isolierung vorhanden sein sollte. Außerdem sollten die Frisch- und Abwassertanks beheizbar sein, damit diese nicht zufrieren. Wünschenswert ist auch die Isolierverglasung der Fenster und ein doppelter Boden.
Winterreifen müssen natürlich drauf! In Deutschland (und auch in anderen EU Ländern) besteht eine situative Winterreifenpflicht, d.h. bei winterlichen Wetterbedingungen (Schnee, Matsch, Eis, Glätte) ist es gesetzlich vorgeschrieben Winterreifen zu verwenden (ansonsten drohen Bußgelder).
Wenn es Richtung Alpen gehen soll, dürfen die Schneeketten nicht vergessen werden. Die Zufahrten zu einigen Campingplätzen sind hin und wieder nicht geräumt. Da kann man dann froh sein, auf Schneeketten zurückgreifen zu können. Man bekommt sie günstig im Baumarkt, beim KFZ Handel, beim ADAC oder teuer an größeren Tankstellen. Also lieber vorher besorgen.
Tipp: Beim ADAC gibt es Schneeketten, die man bei Nichtgebraucht wieder zurück geben kann!
Wintercamping Ausstattung auf einen Blick
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Isolierverglasung
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beheizbare Frisch- und Abwassertanks
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evtl. ein doppelter Boden
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auf jeden Fall eine Standheizung
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Winterreifen
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und für den Extremfall Schneeketten
2. Wintercamping Ausstattung: ausreichend Platz und Stauraum
Ausreichend Platz und Stauraum sind nicht zu unterschätzen beim Camping im Winter. Denn: Wenns draußen richtig kalt ist, stürmt und schneit, bleibt man drinnen. Trotz Wanderausflügen und Co. verbringt man eine beachtliche Zeit im Inneren des Wohnmobils. Deshalb haben wir darauf geachtet, ausreichend Platz zu haben. Wie viel jeder davon braucht ist sicherlich typabhängig. Wir fanden es jedoch hilfreich ohne Probleme stehen und sich gut bewegen zu können.
Nicht nur aus diesem Grund ist es für uns ein größeres Wohnmobil geworden. Für Kinderwagen, Babykraxe, Laufrad, ausreichend Winterkleidung und Wechselsachen, meine Fotoausrüstung und jede Menge Spielzeug brauchten wir auch einiges an Stauraum.
3. Wintercamping Ausstattung: Ausrüstung für Drinnen
großes Bett + warme Decken
Ein großes Familienbett, auf dem wir alle zusammen Platz finden und uns einkuscheln können, ist wünschenswert. Bei schlechtem Wetter können wir es uns so zu dritt richtig gemütlich machen. Und klar Körperwärme wärmt am besten. Also machen wir es wie die Pinguine und kuscheln uns gemeinsam warm.
Ein Mehr an Decken ist auch nicht verkehrt. Wir hatten im gesamten Camper Decken verteilt. Auch auf den Sitzbänken vorn, da dort das Leder kalt ist.
Kochnische + ausreichend Gas
Eine kleine Küchenzeile zum Kochen mit Töpfen, Pfannen etc., sowie eine Spüle und ein Kühlschrank für unsere Lebensmittel sind für autarkes Reisen unabdingbar. Im Winter müssen wir darauf achten, genug Gas dabei zu haben. Wir haben gemerkt, dass man viel mehr davon verbraucht als sonst. Nach einem Abenteuer draußen, macht man sich eben sehr gern ein warmes Getränk und wärmt sich so innerlich auf. Also lieber eine Flasche Gas in Reserve mitnehmen.
Heiz-/Isomatten, Teppiche + Thermovorhänge
Auch wenn der Boden isoliert ist, ist die Oberfläche kalt und es gibt Kältebrücken. Für ein kuschliges Campererlebnis legen wir mehrere Teppiche aus. So können wir auch mal direkt aus dem Bett barfuß ins Bad hüpfen. Gegen Kältebrücken im Heckbereich, auf den Fußböden, an Türen etc. gibt es diverses Material um diese Bereiche abzudämmen. Für den Fußboden schaffen Heiz- oder Isomatten Abhilfe. Zwischen Wohnraum und Fahrerbereich haben wir einen Thermovorhang eingezogen., da die Fahrerkabine weniger gut isoliert ist. Man kann zusätzlich den Fußbereich auch dort mit Matten auslegen, um die Kälte fernzuhalten. Hat man den Camperboden einmal schön ausgepolstert, kann die Kleine auch wunderbar darauf liegen und spielen.
Bad + warmes Wasser
Wir selbst könnten darauf verzichten, aber mit Kleinkind ist eine Toilette und warmes Wasser zum Waschen unabdingbar. Eine seperate Dusche braucht es nicht unbedingt, macht den Waschvorgang aber leichter. Wir nehmen Edi einfach mit unter den Wasserstrahl und duschen gemeinsam. Verzichtet man auf eine Dusche, sollte man eine kleine Badewanne einpacken.
Ess- und Spielecke
Essen, Beschäftigung, Spielen – mit Kind an Board im Winter braucht man Platz. Ein Tisch für die gemeinsamen Mahlzeiten ist wichtig. Diesen Bereich nutzen wir gleich mit als Spielecke. Eine Auswahl an Edis Spielsachen haben wir in einen große Stoffkiste gepackt. Alle nicht benötigten Spielgeräte können wir damit schnell und einfach wegpacken. Abends, wenn die Kleine im hinteren Teil des Campers schläft, können wir auf der Sitzecke vorn chillen, lesen und Backgammon spielen.
4. Wintercamping Ausstattung: Ausrüstung für Draußen
Auffahrstützen
Auffahrstützen sind dafür da, trotz abschüssigem Gelände einen geraden Stand des Campers zu garantieren. Dafür platziert man sie vor den Reifen auf dem Boden und fährt auf diese hinauf. Vorteil davon im Winter ist, dass diese ebenfalls vor dem Einsinken z.B. in matschigem Gelände oder weicher werdendem Boden schützen. Uns haben die Teile des Öfteren einen angenehmen Aufenthalt beschert. Beim Wildcampen treffen wir auf anspruchsvolle Untergründe, deren Schieflage wir super ausgleichen können.
Thermohauben
Damit die Scheiben eisfrei bleiben und sich die Wärme besser stauen kann, gibt es Thermohauben, die man von außen um die Scheiben des Campers legt. Solche Teile sieht man oft bei Autos im Winter auf der Windschutzscheibe liegen. Absoluter Pluspunkt: mit Thermohauben ist morgendliches Scheibenfreikratzen passé.
Vorzelt
Ein Vorzelt ist kein Muss, kann aber sehr hilfreich sein, um nasse oder dreckige Kleidung und Schuhe trocken und sicher aufzubewahren. Als Wintersportler kann man auch Skier oder Snowboard unterbringen. Mit Baby oder Kleinkind haben wir mit einem Vorzelt die Möglichkeit den Kinderwagen einfach abfahrbereit, geschützt draußen stehen zu lassen. Will man es besonders komfortabel, legt man zusätzlich einen Vorzeltteppich aus.
5. Wintercamping Ausstattung: weiteres praktisches Zubehör
- Schneeschaufel und Eikratzer
- Frostschutzmittel ggf. für Toilette und Abwassertank
- Besen
- Fußabtreter
- Fön als Enteiser für den Notfall
- Eimer
Mit diesem ganzen Kram kommt man gut durch beim Wintercamping. Wir hatten auf jeden Fall eine schöne Zeit. In unserem Wintercamping Schweiz Artikel, könnt ihr unsere genaue Reiseroute nachvollziehen und erfahren wo und wie wir einen passenden Camper für unseren Roadtrip gefunden und schließlich gemietet haben. Erfahrt mehr über Campergeschichten und das Reisen mit Kind. Ihr habt Fragen? Dann connectet euch mit uns über Instagram: @photonomaden. Wir freuen uns immer über regen Austausch!
Ergänzt gern unsere Ausstattungs- und Ausrüstungsliste fürs Wintercamping unter diesem Artikel in den Kommentaren. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und welchen Tipp könnt ihr uns noch weiter geben?
Das Thema Wintercamping interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.
Vielen Dank für den wertvollen Beitrag zum Thema Wintercamping! Ich stimme insbesondere dem Tipp zu, unbedingt eine Standheizung im Camper einbauen zu lassen. Im Winter friere ich ansonsten jedes Mal, wenn ich in einem Auto bin. Einmal habe ich mich sogar alleine wegen der fehlenden Standheizung erkältet.
Danke für diese Tipps zum Camping im Winter. Es ist eine gute Idee, auf ein großes Bett und warme Decken zu setzen. Auch ein Familienbett, in das man sich gemeinsam kuscheln kann, ist ein guter Vorschlag.
Wir werden kommenden Winter das erste mal mit dem Wohnmobil wegfahren. Besonders besorgt waren wir über Kälte. Der Tipp mit den Thermovorhängen ist super, und auch die Thermohauben für die Scheiben außen werden wir uns zulegen.
Im Winter kann selbst die gewöhnlichste Autofahrt gefährlich sein und nicht nur mit dem Campingwagen. Vielen Dank für ihre Tipps, wie ich mich für diese kalte Jahreszeit richtig vorbereiten muss. So sind die Chancen niedriger, dass ich im Frühling mich mit der Autoreparatur beschäftigen werde.
Wir möchten dieses Jahr im Winter campen gehen. Dass man ausreichend Platz und Stauraum haben sollte, um bei dem Aufenthalt im Wohnmobil nicht eingeengt zu sein, ist echt wichtig. Jetzt fehlen uns nur noch einige Campingartikel und hoffen, dass wir alles finden, was wir noch brauchen.
Mein Freund vergaß bei unserem Campingausflug einen extra Gastank mitzunehmen. Als unser dann ausging, wurde es schnell problematisch im Wohnwagen. Es ist gut zu wissen, dass man für ein kuscheliges, warmes Campererlebnis Teppiche auslegen oder Heiz- bzw. Isomatten verwenden kann.
Ich möchte mit meiner Familie im Winter gerne Campen gehen. Hilfreich war hierbei der Tipp, dass man sich ausreichend mit isolierenden Decken und Kleidungen ausstatten sollte, um in kalten Situationen nicht zu frieren. Hoffentlich können wir für den Winter einen Caravan mieten.