Was ich aus 2018 mitgenommen habe
Zum Ende eines jeden Jahres schaue ich auf das Passierte, 2018 ist passé. Ich habe im vergangenen Jahr viel reflektiert, denn bei mir hat sich einiges verändert. Trennung, Umzug, Neustart und das mit 34. Dinge mit denen ich mich zuerst nur wiederwillig auseinandersetzen wollte. Doch ich habe gelernt, dass Veränderung gut ist. An negativ erscheinenden Veränderungen bin ich stets am meisten gewachsen. Auch in 2018 bin ich gewachsen und habe mich mal wieder selbst ein wenig besser kennengelernt. Was ich aus 2018 mitgenommen habe:
When you feel alone, the person you need most, is yourself.
Trennung ist scheiße – das ist klar. Für mich stand nach dem Auszug eines fest: ich kann keine Sekunde allein sein! Ich musste raus, feiern, Luft und Energie rauslassen. Bis heute weiß ich nicht, woher ich die Energie nahm, nie still sitzen, 7 Tage die Woche auf Achse und kaum Schlaf. Innerlich ging es mir natürlich nicht gut. Kein Herz kann sich in solch einem Tempo auf der Achterbahn wirklich erholen. Aber heute weiß ich, ich habe auch diese Zeit gebraucht, um mich selbst wieder zu spüren. Dennoch habe ich mich oft allein gefühlt, selbst unter Menschen. Bis ich verstanden habe, dass nur ich selbst mich heilen kann.
Es fiel mir schwer daheim zu bleiben und einfach mal stillzuhalten – durchzuatmen. Gerade in solchen Zeiten ist mit sich allein sein das schönste Geschenk, das man sich machen kann. Wie habe ich das Alleinsein ausgehalten? Ich habe bücherweise meine Gedanken zu Papier gebracht. Wenn sich alles im Kreis dreht im Kopf, lege ich meine Gedanken auf Papier. So fühle ich mich leichter. Nichts an dem Geschriebenen hat eine bestimmte Struktur oder Ordnung. Es ist nur für mich und nur das ist wichtig.
Erst als ich mir bewusst die Zeit nahm bzw. mich dazu gezwungen habe mit meinen Gedanken allein zu sein, wurde es Stück für Stück besser. Alleinsein hat etwas so heilendes und erst als ich das verstanden habe, ging es bergauf. Niemand kann dir dabei helfen, keine Party, kein Alkohol und auch keine Bekanntschaften. Es war hart für mich zu lernen, dass Alleinsein nichts Verwerfliches ist – im Gegenteil. Ich bin kein Looser, nur, weil ich mich allein fühle. Dieser Gedanke keine Freunde zu haben, wenn ich mich allein fühlte, hat mich oft gequält. Und erst als ich begann für mich selbst da zu sein, mir zuzuhören und meinen Gedanken zu lauschen, erkannte auch ich, dass es mir bald wieder besser gehen würde. Ich erkannte, dass ich im Grunde das beste Supportnetz bereits hatte, das man sich nach einer Trennung nur wünschen kann.
Let food be your medicine.
Ich glaube ich kann sagen, dass ich in 2018 in meinem Ernährungsstil vollends angekommen bin. Ich habe weder Angst vor Carbs noch Zucker, fühle mich großartig und fit in meiner Haut. Seit 5 Jahren lebe ich rein pflanzlich und habe mich nie besser gefühlt. Ich habe Energie für 10, kenne keine Nachmittagstiefs mehr und fühle mich jünger als mit Mitte 20. Das war aber nicht immer so. Auch ich habe meine Reise durch einige Ernährungsexperimente gemacht. Ich bin an Diäten verzweifelt und habe mich schlecht gefühlt nach ungesunden Mahlzeiten. Auch ich esse mal Junk Food und zu viel Zucker, speziell auf Reisen.
Das Wichtgste ist aber, dass ich in diesem Jahr gelernt habe mir das zu verzeihen. Nichts ist schlimmer, als seinen Kopf mit schlechten Gefühlen rund ums Essen zu füllen. Ich glaube dieser Druck, dem man sich aussetzt, ist schlechter als das vermeintlich ungesunde Essen oder das fehlende Workout. Verzeihen heißt auch gut zu meinem Körper zu sein, denn Essen ist meine Medizin, egal wie banal sich das anhört. Und manchmal darf die Medizin auch süß sein oder eben etwas zu viel.
Letting go can set you free.
Ich war immer schlecht darin Sachen gehen zu lassen. Abschiede sind und waren nie mein Ding. Wenn gute Menschen in mein Leben treten, schließe ich sie schnell in mein Herz. Und auch wenn sie mich später verletzten, fällt es mir schwer sie gehen zu lassen. Ich habe es immer als Schwäche angesehen mich Menschen schnell anzuvertrauen, mich zu öffnen und dann enttäuscht zu werden. Heute weiß ich, dass es eine große Stärke ist seinen Selbstschutz herunterzulassen und sein Herz für einen Menschen zu öffnen.
Trotzdem habe ich gelernt, dass Gehenlassen ein wichtiger Teil ist. Ich habe es stets als Versagen empfunden, wenn Freundschaften nicht funktioniert haben oder Beziehungen zerbrochen sind. Mich hat es verletzt Menschen einfach nicht mehr zu sehen, denen ich so viel anvertraut habe. Doch die Wahrheit ist, dass man nur auf diese Art und Weise viel geben kann. Wenn die beste Version von dir selbst dem Gegenüber nicht ausreicht, dann muss man die Person gehen lassen. Auch wenn es weh tut, befreit es doch im Nachhinein. Nach wie vor versuche ich meine Herz jedem zu öffnen, der es möchte. Es fällt mir allerdings nicht mehr schwer, Menschen gehen zu lassen, denen ich nicht genug bin.
Mit all diesen Gedanken verabschiede ich mein turbulentes 2018 und freue mich wahnsinnig auf neue Abenteuer, schöne Momente und auch Herausforderungen in 2019.
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