Vivaness 2019 – Fakten, Trends und Eindrücke
Zahlen und Fakten zur Vivaness 2019
Die zweite Februarwoche habe ich wie jedes Jahr in Nürnberg auf der Vivaness verbracht. Für mich war es inzwischen der 8. Besuch auf der internationalen Fachmesse für Naturkosmetik, die wie immer im Verbund mit der BioFach stattfand. Mit ingesamt 3.273 Ausstellern aus 98 Nationen verzeichnete das Messe-Duo auch in diesem Jahr wieder einen Rekord. Über 51.500 Besucher, davon 50% international, wurden gezählt. Damit spiegelt der Messeverbund das Wachstum und die Dynamik wieder, welches generell in der Branche zu verzeichnen ist.
Erst im vergangenen Jahr hat man die BioFach um zwei Hallen (von 8 auf 10) erweitert. Für 2020 steht aufgrund der wachsenden Nachfrage bereits ein erneuter Ausbau auf dem Plan. Die Vivaness wird von Halle 7A in die neue Halle 3C ziehen, die 750 m² mehr Fläche aufweist. Und keine Sorge – sie ist ebenfalls lichtdurchflutet, wie der alte Standort in Halle 7A. Diese wird zusammen mit Halle 3A im kommenden Jahr noch mehr Aussteller für die BioFach fassen. Die beiden Hallen 3A sowie 3C sind die neuesten und somit modernsten Hallen der Messe Nürnberg. Wir dürfen also gespannt sein.
Die BioFach feierte in diesem Jahr übrigens ihr 30. Jubiläum. Auch einige Aussteller der Vivaness wie beispielsweise Primavera oder i+m Naturkosmetik sind bereits von Anfang an dabei. Damals wurden Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik noch zusammen ausgestellt. Die Vivaness als eigenständige Messe für Naturkosmetik gibt es in dieser Form „erst“ seit 2006. In diesem Jahr präsentierten sich 284 Aussteller bei der Vivaness dem internationalen Fachpublikum – erstmals dabei Vertreter von den Philippinen und Serbien. In diesem internationales Flair zeigten sowohl Branchenpioniere, mit jahrzehntelanger Erfahrung, als auch Newcomer ihre Produkte sowie Neuheiten.
Naturkosmetik Trends 2019
Die Trends laut Vivaness sind in diesem Jahr Probiotische Kosmetik, Nordic Beauty mit Wirkstoffen der arktischen Pflanzenwelt sowie Zero-Waste-Produkte mit besonders umweltfreundlichen Verpackungskonzepten. Mir sind zudem besonders viele Neuheiten in den Bereichen Sonnenschutz sowie Mundhygiene aufgefallen. Doch ganz generell kann Naturkosmetik auch weiterhin als Trend betrachtet werden uns sich über einen wachsenden Markt freuen. Quer durch alle Altersgruppen und Einkommensschichten gibt es immer mehr Anwenderinnen. Die Gründe dafür kann die Markforschung immer besser differenzieren. Man möchte sich selbst etwas Gutes tun und auf chemische bzw. synthetische Inhaltsstoffe auf der Haut verzichten. Gleichwohl entscheiden sich immer mehr Verbraucher aus ethischen Gründen für Naturkosmetik. Dazu zählen Tierschutz, faire Handelsbedingungen sowie Transparenz und Werte der Unternehmen. Zudem spielt auch die Verfügbarkeit eine Rolle. Inzwischen ist Naturkosmetik in allen relevanten Handelskanälen online sowie offline verfügbar.
Diese Trends gelten nicht nur für Deutschland, sondern können auch international bestätigt werden. Zudem zeichnet sich in einer Zukunftsstudie des IKW (Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel, Frankfurt) ab, dass mit fortschreitender Digitalisierung Authentizität, Achtsamkeit und Natürlichkeit einen Gegenpol zu perfekter Schönheit und Selfie-Kultur bilden. Sozusagen ein Gegentrend der eng mit den Schlagworten Authentizität und Individualität verbunden ist. Naturkosmetikmarken, die in aller Regel transparent und authentisch kommunizieren, entsprechend diesem Trend und werden somit immer attraktiver für eine große Zielgruppe. Eine tragende Rolle für Information und Kommunikation wird dabei den sozialen Medien zugeschrieben.
Arbeit muss bezahlt werden
Damit sind wir dann indirekt bei einem Thema angekommen, dass mich seit Jahren immer und immer wieder umtreibt – die faire Entlohnung von Bloggern. Denn Blogger (und generell Influencer) nutzen selbstverständlich auch die sozialen Medien für ihre Arbeit. In diesem Jahr hatte ich auf der Vivaness das erste Mal zu 100% das Gefühl mich nicht mehr dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich für meine Leistung – also der Platzierung von Marken und Produkten in meinen Artikeln – eine monetäre Gegenleistung von den Brands abrufe. Anstatt um das Warum, ging es eher um das Wie. Dies ist mir nicht nur generell bei den Gesprächen an den unterschiedlichen Ständen, sondern auch beim Vivaness Kongress aufgefallen.
Ich selbst war gemeinsam mit Franziska von Veggie Love Teil der Podiumsdiskussion zum Thema „Digitaler Marketing-Mix: Kooperationen mit Bloggern und Influencern.“ Außerdem habe ich die Podiumsdiskussion „Beziehungsstatus zwischen Bloggern und Bio-Marken“ verfolgt, bei welcher Blogger sowie Vertreter von Marken und Agenturen auf der Bühne saßen. Auch hier hat sich für mich noch einmal deutlich gezeigt, dass Blogger ihre Relevanz und ihren Wert nicht mehr in erster Linie verteidigen müssen, sondern Marken und Agenturen diese erkannt haben und Budget für die Zusammenarbeit extra einplanen oder dafür umlagern.
Alles in allem bin ich daher am Samstagabend sehr beflügelt von Nürnberg zurück nach Leipzig gefahren. Die Branche entwickelt sich gut, wie man es sich wünscht, wenn man mit dem Herzen seit vielen Jahren dabei ist. Gleichzeitig fühlt es sich gut an die eigene Arbeit nicht mehr rechtfertigen zu müssen bzw. dafür, dass man diese mit einem Preisschild auszeichnet.
[…] New Moon Club […]
Ich war dieses Jahr das erste Mal auf der Vivaness und fande die Anzahl an Neuheiten überwältigend. Leider überzeugt mich nicht jede Neuheit, die Mlle Agathe Agathe Sun SPF 50 Sonnencreme weißelt sehr stark und zieht nicht ein, das wird immer noch die meisten Endverbraucher stark abschrecken, Konventionellen Sonnenschutz mit SPF 50 finde ich persönlich besser, aber das darf jede(r) selbst entscheiden, was benutzt wird.
Liebe Grüße
Nancy :)
[…] zur Entwicklung der Messe, Trends aus der Branche und einige persönliche Eindrücke habe ich bereits mit euch geteilt. Welche Neuheiten und Marken-Neuentdeckungen mich in diesem Jahr besonders begeistert haben, […]