VANLIFE: Mit Paul Camper über die Alpen!
Es ist der große Traum vom freien Vanlife! Mit dem Camper die Welt bereisen und an den schönsten Orten einfach stehenbleiben!
Madlen und ich reisen jetzt schon ein Jahr lang auf kleineren und größeren Trips durch Europa und Afrika. Letztes Jahr haben wir uns den ersten Traum erfüllt und einen Wochenendtrip an den Eibsee bei Garmisch in Bayern erlebt. Angefixt von den gigantischen Gipfeln, die das türkisblaue klare Wasser umgeben, wollten wir unbedingt wieder kommen. Am liebsten im Campervan, den wir natürlich (noch hehe) nicht besitzen und da kam Paul Camper ins Spiel.
Vanlife geht auch ohne eigenen Camper
Die vom reiselustigen Camper Dirk gegründete Plattform bietet Privatfahrzeuge in deinem Umfeld zur Vermietung an, Versicherung inklusive. Wie Camper-Sharing. Auch wir haben unseren T3 Liebling Ferdivan so gebucht. Termin eingeben, Fahrzeug aussuchen, Buchungsanfrage mit kurzer Trip-Beschreibung und persönlichem Kontakt zum Besitzer, Angebot und Buchung. Ganz entspannt online und mit der Sicherheit, dass im Schadensfall jemand verfügbar ist. Wir waren schockverliebt in den dunkelblauen Ferdinand mit warmen Holzinterior, kleiner Küche und Wassertank. Am Abend vor unserem Reisebeginn holten wir ihn in einer Meisterwerkstatt in Dresden ab. Sehr gut in Schuss ist der 28Jahre alte Bulli, so rollte und knatterte er gemütlich mit uns zurück nach Leipzig.
Ich werde vom ersten Teil unserer Reise berichten, Madlen’s Beitrag findet ihr hier!
Vollgepumpt mit Eindrücken und Inspirationen unserer liebsten Van-Instagrammer wollten wir natürlich auch unseren Bulli gemütlich einrichten. Dazu wird es auf jeden Fall noch einen Post geben, denn ich war ja noch nie so verliebt und inspiriert, wie in diese paar Quadratmeter, die so cozy und doch praktisch waren. Vielleicht auch ein kleiner Berufs-Dekorateurin-Tick, aber ich hatte viel Spaß mit Lichterketten, Kissen, Körben und Campingeschirr. Ohsoboho-Flair mit viel Holz und wollweiß!
Vanterior oder Boho-Ferdi
Unser Traum-Trip sollte über München an den Pragser Wildsee, durch die Dolomiten und weiter an die italienische Küste in Jesolo gehen. Eine Woche und 2000km Berge, Meer und Spontanität denn wir haben uns wirklich gezwungen vor dem Reiseantritt nichts zu planen.
Nach einem Zwischenstopp in München und Übernachtung bei einer lieben Freundin, war ich schon ganz heiß auf die Berge und das richtige Camper Life! Wir fuhren an Garmisch vorbei, durch Innsbruck und über den Brenner. Ich hatte ein bisschen Panik, ob wir steile Stellen vorfinden werden, aber dachte mir, dass LKWs und Co. da irgendwie ja auch drüberkommen.
Mit dem T3 Bulli über die Alpen
Tatsächlich gab es kurz vor dem Brenner eine 16% Abfall Serpentinenstraße. Ich blieb ganz ruhig, schaltete in den 3. Gang und versuchte eine Mischung aus Motorbremse, Rollen und leichtem Abbremsen. Ferdi hat ganz schön Gewicht, der Bremsweg ist schon im Stehen sehr lang und die LKW-Ausbrems-Buchten vor den Kurven machten mich etwas nervös. Nach 10Minuten war der Spuk vorbei, es roch nur leicht nach Gummi aber hey, wir rollten noch!
Nach ca. 5h erreichten wir bei schönstem goldenen Sonnenuntergang den Pragser Wildsee. Ein kleiner Bergsee inmitten atemberaubenden Bergpanoramas. Es waren kaum Touristen da, der Parkplatz fast leer und wir blieben für eine Nacht. Leider gab es keinen Stromanschluss für die Camper, doch eine zweite Autobatterie und Ferdi’s Gasflasche machten uns eine normale Küchennutzung möglich. Wir zogen die Bank zum Bett aus und schlüpften in unsere Schlafsäcke. Ich realisierte wie frei wir sind und wie cool es war einfach überall stehen zu können.
Endlich am Pragser Wildsee
Am Morgen liefen wir zu einer Yoga-Session an den See. Wir waren spät dran und schafften lediglich ein paar Fotos und drei Atemzüge bevor sich die Touristengruppen um den Bergsee schoben. An einem kleinen Bootshaus mieteten wir ein Ruderboot und schipperten romantisch auf dem türkisgrünen See bevor auch wir die Schotterweg-Runde antraten. Es war heiß und windstill und bei der Hälfte angekommen, sprangen wir ins eiskalte Wasser! Endlich, endlich haben wir es an den See geschafft, den wir im letzten Jahr noch im Wilderness-Magazin gesehen haben. Erleichterung und stolz über einen weiteren erreichten Traum.
Eine Nacht auf dem Parklplatz reichte uns und so fuhren wir am Nachmittag weiter an den Toblacher See. Auf dem Campingplatz am Fuße eines Berges und mit Blick auf den ebenfalls türkisen See (alles ist so schön dort) bekamen wir ein paar Quadratmeter und Strom für Ferdivan. Der Platz muss neu sein, die Duschen und WCs waren blitzeblank und hochwertig, die Rezeption hatte einen kleinen Shop und frische Brötchen in der Früh.
Zwischenstopp am Toblacher See
Beim Abendspaziergang entdeckten wir einen Drehplatz für einen italienischen Krimi. Crew und Feuerwehr, Kameras und Schauspieler – anscheinend hatten sie heute ein kleines Holzhaus direkt am See abgebrannt. Ganz schön aufregend hier und auf einmal regnete es in Strömen und wir fanden Unterschlupf bei Pizza und Aperol Spritz für 3€. Wir schlossen die ersten Camper-Freundschaften und zeigten uns gegenseitig unsere Vans. Ein älterer Herr lief an Ferdi vorbei, blieb stehen und lächelte. „So einen hatte ich auch mal. Mensch ist euer schick.“ Wir konnten Wehmut und gute Erinnerungen in seine Augen sehen. Ich fühlte mich pudelwohl zwischen Campervans und Bullis.
Das Wetter wurde besser, aber irgendwie fanden wir keine Ruhe und wollten auf dem Weg zum nächsten großen Stopp in Jesolo noch ein paar schöne Spots finden. Vorbei an den drei Zinnen, einem UNESCO Weltkulturerbe, fuhren wir immer am Fluss entlang Richtung Tal. Für eine große Wanderung fehlte uns leider Equipment und Zeit, deswegen entschieden wir uns dagegen. Unser Roadtrip sollte weiterrollen, wir hatten noch etwas vor uns!
Durch viele Bergtunnel, Sonnenschein, Regen und dichte Wolken im Wechsel, fuhren wir die komplette Strecke runter nach Italien. Nach dem letzten Tunnel begrüßte uns ein extremer Luftfeuchtigkeitsanstieg und Temperaturwechsel – Ciao Italia! Ich bekam einen Schlag in der Magengegend, realisierte ich, dass wir ganz schön durch die Dolomiten durchgedüst sind und ich mich noch gar nicht sattgesehen hatte. Ich komme wieder, wiederholte ich in mir. Das letzte Mal war ich als Kind in den Alpen, ich hatte meine Liebe ganz klar unterschätzt!
Ich liebte unser Leben im Van, den letzten Blick vor dem Einschlafen durch die Dachluke auf den Sternenhimmel. Es erinnerte mich an ein Tiny House, alle Lebensbereiche verschmelzen miteinander und man muss praktische Lösungen finden und keine Scheu haben, seinen persönlichen Space zu teilen. Unser Wohnraum war auch gleichzeitig Schlafzimmer, Küche, Bad und Schrank. Die eine suchte ihr T-Shirt, die andere wollte Zähneputzen, Geduld und Kommunikation sind hier das Stichwort.
Meine schönste Vanlife Erinnerung
Wir haben das gut hinbekommen, sind wir ja schon eine Weile Travel Buddies. Diesmal haben wir uns als Freundinnen und in unseren eigenen Bedürfnissen noch besser kennengelernt. Madlen wird es noch öfter ans Meer ziehen und ich muss erstmal die Berge erkunden. Ganz schön intensiv so eine Bulli-Reise. Wir empfehlen euch weniger Strecke oder mehr Zeit um wirklich alles genießen zu können und zur Ruhe zu kommen.
Ich wollte unseren Bulli gar nicht mehr zurückbringen. Das gefühlvolle Einrasten des Ganges mit einem bewussten Handschlag nach links, das Tuckern des Motors, die Camper-Grüße auf der Autobahn. Für mich steht fest, dass jetzt viele Urlaube so aussehen werden und ich die Paul Camper Plattform immer mal nutzen werde um zu Leihen, bevor ich mir irgendwann den Traum vom eigenen Van erfüllen kann. Und auch dann würde ich mich freuen, ihn zu teilen und anderen diese Erfahrung zu ermöglichen. Ich bin froh, dass es eine Plattform gibt, die sich so easy um die Formalitäten und den Schutz des Mieters und Vermieters kümmert. Das hat Spaß gemacht! Gerne wieder!
Für immer Camper-Urlaub
Gibt es hier auch Camper-Freunde? Erzählt mir von euren Vanlife-Erfahrungen und Träumen!
Kurz bevor wir Ferdivan wieder abgegeben haben, hat die liebe Leo noch ein bisschen Vanlife und meine Reaktion auf den Ende des Camper-Urlaubs für uns festgehalten. Danke!
Schöne Bilder und ein richtig schöner Van. Mir hätte es allerdings auch zerrissen, wenn ich die Dolomiten nur am Fenster hätte vorbeirasen sehen. Es gibt für mich kein überwältigenderes Wandergebiet. Oben auf der Hütte sitzen, Wolken bleiben an den bizarren Felsen hängen – das sind Eindrücke, die einem ewig bleiben. Du solltest unbedingt zurückkehren. Das Vinschgau in Südtirol ist auch ganz großartig. Es ist ruhiger, verlassener und bietet unbeschreibliche Panoramen.
Liebsten Dank für dein Feedback und den Tipp! Das schaue ich mir auf jeden Fall an! Ich war schon von unten total überwältigt, wirklich wirklich wunderschön!
Tolle Eindrücke, da bekommt man direkt Lust, selbst loszufahren! :)
Das nächste Mal solltet ihr wirklich um die drei Zinnen wandern, das ist eine unfassbar tolle Tour!
Liebe Grüße
Lieben Dank Eva! Auf jeden Fall, das steht jetzt sehr sehr weit oben auf der Liste! :)
[…] super verlässlichen Partner an der Hand. Ich kannte die Plattform schon, da Moonie Sarah eine Tour über die Alpen mit gemietetem Camper gemacht hat. Erfahrene Camperfreunde aus Deutschland bieten ihre Schmuckstücke über das Portal […]