Ich muss zugeben, dass ich ziemlich ungeduldig bin. Und gerade bei DIY-Aktionen muss es schnell gehen und schön aussehen, sonst verliere ich das Interesse. Der Vorteil dieses experimentellen Gestaltens? Es ist aufregend und man kann nie wissen, was dabei herauskommt! Natürlich kann es manchmal auch schief gehen, doch wer nicht wagt – ihr kennt das Sprichwort. Es ist eine Art Philosophie, die ich vom Fotografieren mit Lomography kenne. Abgelaufene 120er Filme, verrückte Winkel und Belichtungszeiten. Manchmal habe ich den kompletten Film nach dem Entwickeln (und das ist in Masse nicht günstig) wegschmeißen müssen, weil er komplett schwarz war. Doch es kamen auch ziemlich coole Bilder dabei heraus, die ich sonst wohl nie bekommen hätte.

Ähnlich ist es bei diesem Projekt. Ich habe ein paar alte Möbelstücke, an denen mein Herz nicht (mehr) hängt. Das Regal ist aus dem Baummarkt und steht schon seit 2 Jahren ungenutzt in einer Ecke. Das kleine Schränkchen habe ich einmal sehr gemocht, doch konnte ich es irgendwann nicht mehr sehen. Was bleibt einem da übrig? Entweder stelle ich die Möbel auf die Straße, wo sie der nächste in wenigen Minuten mitnimmt oder ich experimentiere wild drauflos. Aus Alt mach‘ Neu sozusagen! Da ich im Umzugsstress bin und keine Zeit für aufwendige Servietten-Techniken habe, wird gesprüht.

Basics: Sprüht am besten draußen oder in einem Raum, den ihr gut belüften könnt. Alles gut abkleben, denn auch der Nebel von den Sprühdosen ist farbig und manchmal sieht man erst zu spät, dass sich eine dünne farbige Schicht auf Boden und Wände gelegt hat. Falls das Möbelstück lackiert ist, müsste man es eigentlich abschleifen. Bei Dingen, die ihr liebt – macht euch bitte die Mühe. Hat euer Möbelstück ein Kunststoff-Furnier, wäre eine selbstklebende Folie besser. Ich habe jedoch auch schon Plastik besprüht und mir hat der Look gut gefallen. Wenn man allerdings ein professionelles Ergebnis erwartet, sollte man sich länger mit dem Untergrund und dem passenden Gestaltungsmittel beschäftigen. Diese Anleitung ist für die Kamikaze-Gestalter unter euch. Für die Faulen und die Mutigen!

Mit meinem Regal für die neue Küche bin ich super zufrieden. Es sieht sehr nach Girly-Girl aus, doch in Verbindung mit Weiß, Grau und natürlichen Materialien wird es das Farb-Highlight! Für den kleinen Schrank werde ich sicher auch einen Platz finden. Ich mag das Grün, doch manchmal schaut man sich das Ergebnis einer solchen DIY-Aktion an und fragt sich anschließend, ob das jetzt gut war oder nicht.  Doch da ich es eh nicht mehr ändern kann, freue ich mich einfach über das neue Stück. Und zwar so lange, bis ich das Grün nicht mehr sehen kann und etwas anderes ausprobiere!

Wie gefällt euch mein DIY für faule Möbelstylisten? Mehr dazu gibt es auch auf meinem neuen Blog Sarah Muehl!