Der Schnack No. 1 | Fünf Fragen über Haare
„Schatz, vielleicht solltest du dir noch mal ordentlich die Haare bürsten.“ Meine Mutter wird auch nach 28 Jahren nicht müde, mir diesen Beauty Top-Tipp ans Herz zu legen. Dabei ist in meinem Fall „vor dem Bürsten nach dem Bürsten“, oder wie heißt Sisyphusarbeit noch mal auf Fußballdeutsch? Bezeichnenderweise ist meine Mutter für meine dicken, wilden und latent strubbeligen Haare maßgeblich mitverantwortlich. „Crazy Hair“ ist bei den Frauen in meiner Familie weitverbreitet. Meine Mutter hat in den letzten drei Jahren scheinbar jedoch des Rätsels Lösung gefunden. Sie hat mittelanges, seidig-glänzendes, graues Haar, welches ihr glatt bis zum Rücken fällt. Höchste Zeit an einem Sonntagmorgen bei einer Tasse Tee ihren Haar-Geheimnissen auf den Grund zu gehen.
Beschreibe deine Haar-Routine!
Ich wasche meine Haare möglichst nur einmal in der Woche. Zuvor bürste ich sie mit einer Naturborstenbürste gründlich durch, sodass der Talg der Kopfhaut sich in den Haarlängen und Spitzen verteilt. Danach wasche ich sie zwei Mal mit einem sehr milden und hochwertigen Shampoo – immer über Kopf. An meinem Wasserhahn ist ein Filter angeschraubt. Der zaubert das Wasser, das aus dem Hahn kommt, für relativ wenig Geld, auf ein möglichst hohes Niveau. Außerdem benutze ich nur lauwarmes Wasser und spüle die Haare sehr gründlich aus.
Zum Ende kommt bei mir die altbewährte Essigspülung. Dazu habe ich ein Bund Salbei in einem Einmachglas in Essig eingelegt. Es steht in meinem Kühlschrank. Dort entnehme ich einen Schuss, den ich mit Wasser in einer Schüssel auffülle. Ganz zum Schluss spüle ich die Haare mit kaltem Wasser ab. Die Essigspülung verleiht den Haaren Glanz und wirkt Wunder für die Kopfhaut, aber die Haar-Textur wird davon griffig und nicht seidig. Darauf sollte man gefasst sein.
Danach wickele ich einen Handtuch-Turban und lasse die Haare in Ruhe. Wenn sie möglichst trocken sind, bürste ich sie ganz vorsichtig mit einem Tangle Teezer durch. Dabei ist absolute Vorsicht geboten, denn an den Haaren sollte auf keinen Fall grob herumgerissen werden. Die Kunst bei langen Haaren ist es schließlich, möglichst viele, möglichst alte und demnach lange Haare auf dem Kopf zu haben. Das klingt logisch, ist aber in der Praxis gar nicht so leicht.
Wenn ich ausgehe, wickele ich die oberste Haarschicht auf große Lockenwickler und trockne sie auf der kältesten Stufe meiner Trockenhaube.
Einmal im Monat nutze ich eine Haarkur oder eine Haarmaske. Die kann man auch gut selbst machen. Eines meiner Lieblingsrezepte dafür enthält Avocado, Olivenöl, Kokosmilch und Honig. Diese Mischung pflegt ebenfalls die Kopfhaut und eine gesunde Kopfhaut ist meiner Meinung nach einer der Schlüssel zu gesunden Haaren.
Was ist dein Haartipp Nummer 1?
Aufhören zu färben. Leider. Das Problem mit dem Färben ist, dass die Chemie die Haare und die Kopfhaut angreift. So entsteht ein Teufelskreislauf, in dem man weitestgehend damit beschäftigt ist, die Haare vor dem Austrocknen und Abbrechen zu bewahren. Ich weiß, es ist schwierig mit dem Färben aufzuhören, wenn man daran gewöhnt ist. Das ist leichter gesagt, als getan.
Wo guckst du nach, wenn du deine Haar-Routine verändern oder verbessern möchtest?
YouTube! Ich gucke mir verschiedene Tutorials an und wenn etwas plausibel und schlüssig klingt, probiere ich es aus.
Was ist dein Best Hair Moment?
Vier Tage nach dem Waschen. Dann liegen die Haare gut und ich fühle mich richtig wohl.
Was ist dein Worst Hair Moment?
Das war im Januar 2015, als ich eine Haarlücke in der Größe eines 20-Cent-Stücks entdeckt habe. Da ist mir der Schock in die Glieder gefahren. Danach habe ich sofort aufgehört die Haare zu färben. Mittlerweile sind übrigens alle Haare nachgewachsen.
Haben wir noch was vergessen?
Ja, die Friseurbesuche. Auch wenn man lange Haare hat (und man sie eigentlich wachsen lassen möchte) lohnt es sich, mindestens zwei Mal im Jahr zum Friseur zu gehen. Nicht nur, dass ein Friseur eine Bestandsaufnahme machen kann, um zu gucken, wie es um die generelle Haargesundheit steht – es lohnt sich auch immer, eine gesunde glatte Kante schneiden zu lassen.
Haarkrisen gibt es immer. Dann lohnt es sich die Ruhe zu bewahren und nicht in wilden Aktionismus zu verfallen. Ich würde allen Frauen raten: Guckt erst mal, was da wächst und dann geht auf eure individuellen Haarbedürfnisse ein.
Vielen Dank an meine großartige Mama, die darauf schwört, sich mehrfach am Tag die Haare zu bürsten, in hochwertige Haaraccessoires zu investieren und den Fön einzumotten.
Weitere Artikel aus dieser Reihe
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Crazy Hair klingt nach Locken – habt ihr schon mal von der Curly Girl Methode gehört?
Hi Ida,
Locken trifft es nicht ganz. Eher wellige, dicke Haare mit Tendenz zu sehr viel Frizz. Trotzdem würde mich die Curly Girl Methode interessieren!
Vielen Dank für den Beitrag. Wow, nur ein Mal in der Woche die Haare zu waschen könnte ich nicht. Naja, könnte ich aber mein Kopf würde wie eine Fritteuse aussehen! Die Maske würde ich gerne mal ausprobieren. Vielleicht nach dem nächsten Färben. Meine Friseurin hat mich nämlich mit neuen Haarfärbetechniken begeistern können!
Vielen Dank für die Weitergabe dieser Informationen über Haare. Ich wollte in letzter Zeit meine Frisur ändern. Ich werde nach einem Friseursalon suchen, der weiß, wie man gut mit Haaren arbeitet.